Empfindsames Gotteslob
Wie zahllose Musiker seiner Generation gehört Anton Schweitzer (1735-1787) zu den Komponisten, die zwar das Generalbass-Zeitalter hinter sich ließen, aber das rettende Ufer der Klassik nicht mehr erreichten und im Niemandsland der Musikgeschichte verschwanden. Der gebürtige Coburger wirkte im engen heimischen Thüringer Umfeld als Kapellmeister an den Höfen von Hildburghausen, Weimar und Gotha. Durch seine Zusammenarbeit mit Christoph Martin Wieland wurde er zum Pionier der deutschsprachigen Oper.
Seine Vertonungen von Wielands «Alceste» und «Rosamunde» (zuletzt 2007 in Weimar und 2012 in Schwetzingen gespielt, OW 7/2012) sind Meilensteine auf dem mühevollen Weg vom Singspiel zur deutschen Oper.
Gernot Süßmuth hat geistliche Kompositionen Schweitzers wiederentdeckt und erstmals auf CD eingespielt – originelle, von der Forschung übersehene Werke, die seine Bedeutung in ein ganz neues Licht stellen. Im Zentrum steht das einstündige Oratorium über das selten behandelte Sujet der Auferstehung Christi. Das Libretto dieses vor 1769 entstandenen Werks stammt vom damals regierenden Herzog Ernst Friedrich III. von Sachsen-Hildburghausen. Der spröde, gedankenbefrachtete Text, der in seiner ...
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Opernwelt August 2021
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 20
von Uwe Schweikert
62. Jahrgang, Nr 8
Opernwelt wird herausgegeben von Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752347
REDAKTION OPERNWELT
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In Wien sind das Volkstümliche und das Elitäre, das Heitere und der Ernst in der Literatur wie in der Musik seit jeher nie ganz getrennte Wege gegangen – und das noch in der jüngsten Vergangenheit, wie die Namen von Georg Kreisler und Helmut Qualtinger, Friedrich Gulda und Gerhard Rühm, Kurt Schwertsik und Otto M. Zykan, H. C. Artmann und Ernst Jandl signalisieren....
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