«Ein wunderbarer Dirigent für Sänger»
Köln, 18. Mai 1957. Eröffnungsfestakt am Offenbachplatz für das neue Opernhaus. Otto Ackermann, Kölns damaliger GMD, dirigiert Beethovens dritte Leonoren-Overtüre, bevor – nach einigen Reden – Webers «Oberon» aufgeführt wird, mit der kurzfristig eingesprungenen Leonie Rysanek als Rezia.
Die Jahre des provisorischen Spielorts in der Aula der alten Universität waren passé. Das neu errichtete, von Wilhelm Riphahn entworfene moderne Opernhaus verlangte nach frischem Glanz. Und so hatte man für die Eröffnungswochen gleich dick aufgetragen.
Maria Callas samt der vollzähligen mobilen Mailänder Scala gab Gastspiele mit «Sonnambula» und Verdis «Forza». Für den Juli hatte man die deutsche Erstaufführung von Poulencs «Dialogues des Carmélites» angesetzt, und noch Ende Mai sollte eine Oper von Wolfgang Fortner uraufgeführt werden: «Bluthochzeit» nach einer Textvorlage von Federico Garcia Lorca. Doch Otto Ackermann, kein großer Förderer zeitgenössischer Musik, lehnte ab, worauf sich sein Erster Kapellmeister, Wolfgang von der Nahmer, Hoffnungen auf einen Einsatz zu machen begann, denen jedoch Fortner entschieden entgegentrat. Er beharrte auf Günter Wand, der sich zum damaligen Zeitpunkt fast ...
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Frau Dessay, Sie scheinen sich Ihre Bühnenrollen überzuziehen wie eine zweite Haut. Wie sehr identifizieren Sie sich mit ihnen?
Auf der Bühne völlig. Aber sonst sind Bühne und Realität für mich zwei sehr unterschiedliche Welten.
Sie nehmen die Figur also nicht mit nach Hause?
Nein, überhaupt nicht. Im Moment, wo ich von der Bühne herunterkomme, bin ich wieder ganz...
Nach der Maxime Senecas, dass «wahre Freude eine ernste Sache» ist, hat Ulrich Schreiber gelebt und gearbeitet. Er war nicht ganz unschuldig daran, dass ich mein Berufsleben bei der Kölner Electrola begann. Dort habe ich ihn als Theater- und vor allem als Schallplatten-Kritiker der «HiFi-Stereophonie» erlebt, von dem nichts weniger zu erwarten war als...
Auf unserer Rückfahrt grinst Ron zum ersten Mal. Er zieht die Lippen von seinen blitzend weißen Zähnen, und sein schwarzes Gesicht beginnt zu leuchten. Ja, Sam sei ein alter Freund von ihm. Sam Barber. Mit dem habe er schon auf der Veranda gesessen. Was, sogar in Europa sei der bekannt? Ein lieber Mensch. Salzburg? Vanessa? «Never heard of it.» Ron fährt Taxi in...