Ein Albtraum
«Das britische Volk hat gesprochen», proklamiert Atholl Swainston-Harrison in sphinxhaftem Ton. «Mit dem Ergebnis muss jetzt umgegangen werden.» China, Russland oder die USA: Als Chief Executive der International Artist Managers' Association (IAMA) hat er den Überblick über Arbeits- und Reisebedingungen auf der ganzen Welt. Wenn jemand die Folgen des Brexits für Kulturschaffende einigermaßen objektiv einordnen kann, dann ist er es. Und er lässt sich nicht lang bitten. «Unsere Branche lebt von Beweglichkeit. Der Brexit schränkt die Mobilität ein. So einfach ist das.
»
Allgemeines Chaos
Lucy Saunders, Senior Artist Manager bei Intermusica, hielt sich für sehr gut vorbereitet. «Trotzdem kämpfen wir uns seit Januar durch ein Dickicht von Ungereimtheiten. Es kommt immer wieder vor, dass der Veranstalter im EU-Ausland uns das eine sagt, die Botschaft das, der Visumsexperte etwas komplett anderes», so Saunders. «Uns bleibt dann nur die Option, auszuprobieren und auf die Gnade der Botschaften zu hoffen.» Wegen Corona reisten Künstler momentan zwar sehr viel weniger als üblich, erklärt sie, das habe allen in der Verwaltung Zeit verschafft. «Zugleich verschlimmert der Brexit die Verheerungen ...
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Opernwelt Juli 2021
Rubrik: Focus Spezial, Seite 12
von Wiebke Roloff Halsey
Duisburg
«Romeo und Julia»
Wer Charles Gounods Vertonung des Shakespeare-Stoffes im Ohr hat, wird sich selbiges einigermaßen verwundert reiben. Diese Musik ist ganz anders: spröder, kühler, distanzierter, ja man könnte sagen: verschrobener. Und das mit Grund: Der Komponist heißt Boris Blacher, sein Stück stammt aus dem Jahr 1943. Und entheroisiert das Sujet...
alpha
04.07. – 21:45 Uhr
Klassik am Odeonsplatz 2015
11.07. – 21:45 Uhr
Klassik am Odeonsplatz 2016
18. und 25.07. – 21:45 Uhr
Klassik am Odeonsplatz 2017 (Teil 1 und 2)
arte
04.07. – 17:20 Uhr
Messiaen: Quatuor pour la fin du temps
S: Pierre-Laurent Aimard (Klavier), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Isabelle Faust (Violine), Jörg Widmann (Klarinette)
05.07. –...
Man spielt die alten Rollen weiter, gibt die Lügen von einst als Wahrheit aus, lässt die Leichen im Keller schmoren. Das wird schon gut gehen, so lange niemand, der dort nicht ohnehin seit Jahren sein Unwesen als Untoter treibt, dieses Horrorhaus betritt und nachfragt. Doch der parsifaleske reine Tor, Student Arkenholz (Yoonki Baek singt die extrem hohe Tenorpartie...
