Editorial
Ein Symbol Berlins? Na klar, das Brandenburger Tor. Die Opernhäuser jedenfalls sind es nicht. Haben sie eine Chance, es jemals zu werden? Wie könnten sie dahin kommen? «Zwischen Aufbruch und Ärgernis» hieß ein Diskussionsabend am 16. Februar, zu dem «Opernwelt» gemeinsam mit der Stiftung Zukunft Berlin und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste eingeladen hatte. Das Kulturzentrum Radialsystem am Ostbahnhof war überfüllt, zwischen 700 und 800 Gäste werden es wohl gewesen sein.
Wie stabil ist die wirtschaftliche Zukunft der drei Opernhäuser? Können, sollen, müssen wir damit leben, dass im Schnitt pro Abend 1500 Plätze leer bleiben in Berlin? Ist die ästhetische Vielfalt groß und kontrastreich genug, um den finanziellen Aufwand zu rechtfertigen? Wie könnten Projekte (nicht nur Spielpläne) aussehen, die Berlin als Ereignisraum mit besonderen Chancen aber eben auch besonderen Herausforderungen begreifen und nutzen? Solche Fragen treiben viele Menschen um – nicht nur diejenigen, deren Arbeitsplatz davon abhängt.
Auf dem Podium, neben den drei Berliner Opernchefs: Klaus Zehelein, der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, und Gerard Mortier, der aus Paris weiß, was es heißt, wenn ...
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Endlich singt Bryn Terfel in London wieder Wagner. Die ersten zyklischen Aufführungen von Keith Warners «Ring» im September 2007 gingen bekanntlich ohne ihn über die Bühne – eine riesige Enttäuschung, zumal die Produktion stark auf seinen Wotan zugeschnitten war. Jetzt meldete er sich mit einer Rolle an Covent Garden zurück, die er unlängst für die Welsh National...
Kein Zufall, dass die Opernhäuser einen Bogen machen um Manuel de Fallas knapp über einstündigen Zweiakter «La vida breve» von 1905. Immerhin könnte man ihn als eine Art spanische Nationaloper bezeichnen – mangels sonstiger Masse: De Fallas monumental konzipiertes Spätwerk «Atlántida» blieb unvollendet und in (von Ernesto Halffter) unbefriedigend komplettiertem...
In Zusammenhang mit Raritäten stellt sich häufig die Frage, ob ein Werk nicht vielleicht doch zu Recht unter den Teppich des Vergessens gekehrt wurde. Bei Francesco Bartolomeo Contis Tragicommedia in fünf Akten «Don Chisciotte in Sierra Morena» kann man dies klar verneinen. Die Produktion der «Musikwerkstatt Wien» im Semperdepot bringt eine vergnügliche Begegnung...