Avantgarde und Rock 'n' Roll
Das Miller Theater an der Columbia University in Manhattan – es war Schauplatz mehrerer wichtiger Uraufführungen (u. a. von Gian Carlo Menottis Zweiakter «The Medium») – feiert in diesem Jahr die Eröffnung seiner neuen Spielstätte vor 30 Jahren. Seit jeher stehen dort Werke des Barock und unserer Zeit im Zentrum des Programms. Nun präsentierte das Theater zum ersten Mal eine Oper, die es selbst – gemeinsam mit der Washington National Opera und Opera Omaha – in Auftrag gegeben hatte: «Proving Up».
Weil die 37-jährige Komponistin Missy Mazzoli und ihr Librettist Royce Vavrek bislang Stücke von bestechender Qualität geliefert hatten, waren die Erwartungen hochgespannt. Ihre musiktheatralische Adaption des Lars von Trier-Films «Breaking the Waves» etwa, im September 2016 an der Opera Philadelphia uraufgeführt, stufte die amerikanische Kritik als stärkste neue Oper jenes Jahres ein. Im Dialog mit dem Regisseur James Darrah hatten Mazzoli und Vavrek eine trostlose Welt voller Spannungen geschaffen, die klanglich immer auf den Punkt gebracht war. Auch ihr erster Wurf, die 2012 vorgestellte Kammeroper «Song from the Uproar», erzielte lebhafte Resonanz. Inzwischen wurde bekannt, dass Missy ...
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Opernwelt November 2018
Rubrik: Magazin, Seite 74
von David Shengold
Man schrieb das Jahr 1996 in den Annalen des Rossini Opera Festival: Juan Diego Flórez sollte eigentlich die kleine Rolle des Ernesto in «Ricciardo e Zoraide» singen, übernahm aber stattdessen die zentrale Tenorpartie in «Matilde di Shabran» – und wurde über Nacht zum Star. Seitdem kehrt er ungefähr alle zwei Jahre zu dem Festival zurück, das im italienischen...
alpha
04.11. – 20.15 Uhr
Tschaikowsky: Der Nussknacker
1892 in Sankt Petersburg uraufgeführt, zählt «Der Nussknacker» zu den weltweit meistgespielten Balletten. Bei der Neuproduktion des Dresdner Semperoper Balletts arbeitete der aus Kanada stammende Ballettdirektor Aaron S. Watkin eng mit der berühmten Dresdner Palucca-Schule zusammen.
Sächsische Staatskapelle, ML:...
Nur 20 Kilometer liegt Severodonetsk von der Front entfernt, im äußersten Osten der Ukraine. Seit 2014 ist das Gebiet teilweise von russischen Separatisten besetzt. Bis heute wird an der nahen «Grenze» geschossen. Ein Jahr nach Ausbruch des Konflikts besuchte Peter Schwarz, rühriger Kopf des Stuttgarter Kulturvereins Vladopera, die unwirtliche Chemiestadt (100 000...