Auf Tournee

Rossini: Mosè in Egitto / Guillaume Tell Oxford / New Theatre

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«Liberty or Death!» heißt das Tournee-Paket, das Intendant David Pountney in diesem Herbst an der Welsh National Opera in Cardiff geschnürt hat: ein Seria-Doppel aus Neuproduktionen von Rossinis «Guillaume Tell» und «Mosè in Egitto», ergänzt um einen crowd pleaser: «Carmen» in der Inszenierung von Patrice Caurier und Moshe Leiser aus dem Jahr 1997. Ein bewährtes Marketing-Konzept, mit dem Pountney an den Erfolg des Donizetti-­Tudor-Tripels in der vergangenen Spielzeit (siehe OW 4/2014) anknüpfen will.

Die beiden Rossini-Opern – koproduziert mit dem Grand Théâtre de Genève, der Houston Grand Opera und dem Warschauer Teatr Wielki – sind auf britischen Bühnen kaum bekannt. Im Oxforder New Theatre wurden sie begeistert aufgenommen.

Pountney präsentiert Rossinis «Moses» minimalistisch, fast schon halbszenisch. Aus dem anfänglichen Stockdunkel schälen sich leuchtend farbige Prospekte heraus, vor denen die Ägypter in orange-roten, die Juden in blauen und grünen Gewändern agieren (Kostüme: Marie-Jeanne Lecca). Christine Rice ließ als sinnliche Pharaonengattin Amaltea üppige Klänge strömen. Miklós Sebestyén verband als charismatischer Moses Virtuosität mit Schönklang, etwa in seiner ...

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Opernwelt Dezember 2014
Rubrik: Panorama, Seite 46
von Tom Sutcliffe

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