Auf höchstem Energielevel
Geschwindigkeit hat es ihm angetan. Wenn Nicholas Brownlee ein Ziel ansteuert, dann mit größtmöglicher Energie und maximalem Tempo. Mit 13 setzt ihn sein Vater zum ersten Mal in ein Rennauto. Schon früh zeigt sich, dass er Talent zum Rennfahrer hat. Zehn Jahre lang fährt er Sportrennen quer durch den Südosten der USA. Als Jugendlicher hört er vor allem Rap und Countrymusik. «Damals kannte ich keine einzige Oper und hatte noch nie ein Kunstlied gehört», gesteht der Bariton.
Seine Leidenschaft für das Singen erwacht erst im Kirchenchor, wo seine kräftige Stimme aufhorchen lässt und intensiv gefördert wird. Nach den Autorennen fährt Brownlee nachts oft Hunderte von Kilometern nach Hause, um am Sonntagmorgen pünktlich in der Kirche zu sein. Nach der Highschool studiert er Chorleitung und Dirigieren. An seiner Abneigung gegen die Oper ändert das nichts. «Das war einfach nicht meine Welt.»
Doch als er als Choraushilfe von der Seitenbühne zum ersten Mal eine Aufführung von «La traviata» erlebt, packt ihn das Opernfieber: «Das war der Aha-Moment, der mein Leben für immer verändert hat. Die Aufführung war an einem Sonntag. Tags darauf wechselte ich schon mein Hauptfach in Vocal performance ...
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Opernwelt August 2021
Rubrik: Magazin, Seite 60
von Silvia Adler
Müll, Müll, überall Müll. Sperrgut, Dreck, Schrott, Waschmaschinen, zerfetzte Sofas, ein Supermarkteinkaufswagen, mittendrin ein mächtiger toter Baum auf der Bühne des Nationaltheaters Mannheim. Lemurenhafte Gestalten, einige tragen Gasmasken, streifen herum, suchen Nahrung. Verheerungen eines Kriegs. Der Dreißigjährige im 17. Jahrhundert war das Trauma der...
Siegfried Wagner ist ein Unikat in der Musikgeschichte: So selten seine Opern gespielt werden, so häufig sind die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit seinem Werk. Jetzt liegt eine Dissertation von Daniela Klotz, die zur Promotion an der Universität Salzburg führte, in Buchform vor. Die Autorin untersucht das Vexierspiel, das der Sohn Siegfried mit den...
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