Apropos... Silberstimme

Ausgerechnet ein Opernfilm – Jens Neuberts in Sachsen gedrehter «Freischütz» – brachte ihr 2010 den Durchbruch. Da war Regula Mühlemann noch nicht einmal mit dem Studium fertig. Prompt erhielt die Schweizer Sopranistin so viele Anfragen, dass sie nur eine Saison im Engagement blieb. Derzeit ist die 29-Jährige auf der Konzertbühne stark gefragt. Geschichten kann sie auch dort erzählen

Opernwelt - Logo

Ärgert es Sie eigentlich, wenn Sie immer wieder auf den «Freischütz»-Film angesprochen werden?
Vor einem Jahr habe ich entschieden, dass ich nicht mehr selbst darauf hinweise, weil ich mich ja nicht immer auf meine Anfänge berufen muss. Prompt wurde ich nicht mehr darauf angesprochen – bis jetzt! Der Film war einfach ein großes Glück für mich. Tolle Kollegen, die perfekte Rolle. Ich hatte wenig Zeit für die Vorbereitung und konnte mich gleich reinwerfen. So was mag ich.



Warum das frühe Risiko der Freiberuflichkeit?

Ich hatte sowieso nur einen Residenzvertrag für drei Produktionen. Dann ­kamen der «Freischütz»-Film und parallele Anfragen. Die Entscheidung war also gar nicht so schwierig. Wenn ich irgendwo fest gewesen wäre, hätte ich Venedig, Salzburg, Zürich und Baden-Baden nicht annehmen können … Vielleicht bin ich irgendwie mehr gemacht für das, was ich gerade tue, als fürs ­Ensembletheater. Aber das kann sich auch ändern.

Zurzeit singen Sie sehr viele Konzerte. Die Oper scheint ein wenig ins Hintertreffen zu geraten.
Nach Abschluss meines Studiums 2012 habe ich zwei Jahre fast nur Oper ­gesungen, war dadurch auch kaum zu Hause. Das war zwar sehr spannend, doch beim dritten Mal in ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Mai 2016
Rubrik: Magazin, Seite 87
von Markus Thiel

Weitere Beiträge
Kraftvolle Kulinarik

Ein Debüt kurz vor dem 80. Geburtstag, dann auch noch im erweiterten Kernrepertoire – doch, das gibt es, sogar bei Zubin Mehta. Giuseppe Verdis «Un ballo in maschera» hat er bislang nie im Rahmen einer szenischen Produktion dirigiert, bis jetzt, bis zur heftig bejubelten Heimkehr an sein früheres Haus. Und vielleicht muss man sich dabei auch nicht mehr, nach vielen...

Schlamm, Blut und Tränen

Lange Zeit hatte Bohuslav Martinus «Griechische Passion» einen schweren Stand: 1957 von Covent Garden vor der Uraufführung abgelehnt, erfuhr das Werk gravierende Umarbeitungen, ehe es – erst nach dem Tod des Komponisten – 1961 in Zürich aus der Taufe gehoben wurde. Ein Renner ist das auf einem Roman von Nikos Kazantzakis basierende Stück immer noch nicht. Denn die...

Auf Augenhöhe

Noch immer scheint Vincenzo Bellinis «Norma» untrennbar mit der Primadonna assoluta Maria Callas verbunden, die in den 1950er-Jahren das Werk rehabilitierte und mit ihrer Interpretation bis heute Maßstäbe setzte. Auch Cecilia Bartolis Versuch einer von dramatischem Gewicht deutlich befreiten Neudeutung der halsbrecherischen Partie der Druidenpriesterin konnte daran...