Alte und neue Recken
Die Medien-GmbH der Bayreuther Festspiele sorgt nicht nur für erfolgreiche Live-Übertragungen auf den Festplatz, auf Denglisch «Public Viewing» genannt, und für den World-Wide-Wagner-Zugriff darauf im Internet (in diesem Jahr «Die Walküre» am 21. August) – sowie für das großartige Projekt «Richard Wagner für Kinder», von dem später noch die Rede sein wird. Es gibt außerdem Souvenirartikel. Tragetaschen beispielsweise, nobel blau, mit Festspiel-Emblem und Richards Signatur.
Beim Öffnen überrumpelt einen der Walkürenritt mit jener blechernen Nachdrücklichkeit, die man sonst vom «Happy birthday to you» tönender Geburtstagkarten kennt – hier aber in vollem Orchesterklang. Irgendwie erinnert der Sound an Francis Ford Coppolas Vietnam-Film «Apocalypse now», in dem diese Musik den perversen Einsatz von Kampfhubschrauberpiloten begleitet. Ohnehin setzt Coppolas Hubschrauberformation die dämonisch aggressive Energie des Walkürenritts besser ins Bild als die meisten der auf der Bühne möglichen szenischen Lösungen. Weit besser vor allem als jene in Tankred Dorsts «Ring»-Inszenierung mit dem Tantengeschwader in Rot, das in einem verlassenen Steinbruch sein Unwesen treibt. Die Exegese des ...
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Mehrere Male durfte ich Charles Mackerras in seinem Londoner Heim besuchen, um ihn zu interviewen. Das Haus liegt am Rand des pittoresken Stadtteils Little Venice, wo der Grand Union Kanal und der Regents Canal sich treffen und zahlreiche der für Großbritannien so typischen bunt bemalten Hausboote ankern. Ganz in der Nähe auch das legendäre Stadion «Lord’s», in dem...
Die Liebesnacht der Marschallin und Octavians muss eine stürmische Angelegenheit gewesen sein. Furioser hätte der neue Karlsruher «Rosenkavalier» nicht beginnen können als mit dieser grandios aufgefächerten Introduktion der immer neuen, sich immer mehr überschlagenden orchestralen Anläufe, ihrer Atemlosigkeit, ihrem stetigen Nachlegen. Die exzellente Badische...
Zum Thema Wagner und Italien gibt es mannigfache Bildbände, Reisebeschreibungen usw. Die Zeitschrift «wagnerspectrum» hat sich in ihrer jüngsten Ausgabe selbstverständlich ehrgeizigere Ziele gesetzt und macht dem zweiten Teil ihres Namens alle Ehre. Ein «Spectrum» tut sich auf, das viel Neues enthält, anderes in minutiöser Zusammenschau bietet.
Dass Wagner mit den...