Alte und neue Recken
Die Medien-GmbH der Bayreuther Festspiele sorgt nicht nur für erfolgreiche Live-Übertragungen auf den Festplatz, auf Denglisch «Public Viewing» genannt, und für den World-Wide-Wagner-Zugriff darauf im Internet (in diesem Jahr «Die Walküre» am 21. August) – sowie für das großartige Projekt «Richard Wagner für Kinder», von dem später noch die Rede sein wird. Es gibt außerdem Souvenirartikel. Tragetaschen beispielsweise, nobel blau, mit Festspiel-Emblem und Richards Signatur.
Beim Öffnen überrumpelt einen der Walkürenritt mit jener blechernen Nachdrücklichkeit, die man sonst vom «Happy birthday to you» tönender Geburtstagkarten kennt – hier aber in vollem Orchesterklang. Irgendwie erinnert der Sound an Francis Ford Coppolas Vietnam-Film «Apocalypse now», in dem diese Musik den perversen Einsatz von Kampfhubschrauberpiloten begleitet. Ohnehin setzt Coppolas Hubschrauberformation die dämonisch aggressive Energie des Walkürenritts besser ins Bild als die meisten der auf der Bühne möglichen szenischen Lösungen. Weit besser vor allem als jene in Tankred Dorsts «Ring»-Inszenierung mit dem Tantengeschwader in Rot, das in einem verlassenen Steinbruch sein Unwesen treibt. Die Exegese des ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Als John Christie 1934 zum ersten Glyndebourne Festival auf seinen Landsitz in den Sussex Downs lud, standen Mozarts «Figaro» und «Così» auf dem Programm. Ein Jahr später kamen «Entführung» und «Zauberflöte» hinzu. Den ersten «Don Giovanni» dirigierte der von den Nazis aus Dresden vertriebene Fritz Busch, im NS-Olympia-Jahr 1936. Regie führte damals ein anderer...
Spätestens seit die massenmediale Grundversorgung via Internet den hinterletzten Haushalt erreicht, gehört das Singen nicht mehr zu den Kernkompetenzen des Alltagslebens. Zumal der Nachwuchs lässt sich lieber auf dem iPod oder auf Youtube etwas vorträllern, als selbst die Stimme auszuprobieren.
Hausmusik am Wochenende? Fehlanzeige. Ein Klavier im Wohnzimmer? Kaum...
Mit dieser etwas lieblos edierten, aber sehr preiswerten Kassette zum 50. Geburtstag des Großen Festspielhauses in Salzburg demonstriert die Deutsche Grammophon nachdrücklich, dass sie im letzten halben Jahrhundert die heimliche Intendanz der Festspiele innehatte. Alle ihre berühmten Vertragskünstler sind hier regelmäßig aufgetreten und marschieren bei dieser...