Im politischen Raum

Carsten Brosda, Hamburger Kultursenator und neugewählter Präsident des Deutschen Bühnenvereins über Corona-Folgen, Theaterfinanzierung, die Probleme des Intendanz-Modells, Diver­sität und Digitalisierung

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Gratulation zur Wahl zum Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins! Das ist eine sehr spannende Position, weil Sie damit auch institutionell zwischen den Stühlen sitzen. Denn der Bühnenverein ist einerseits die Versammlung der Rechtsträger der Bühnen, also der Länder und Kommunen, die die öffentlichen Theater tragen und zum Großteil auch finanzieren. Andererseits hat der Bühnenverein auch eine starke Intendant*innengruppe, die in Teilen durchaus andere Interessen vertreten.

Ihr unmittelbarer Vorgänger war Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters in Berlin, dessen Vorgängerin war ihre Vorgängerin als Hamburger Kultursenatorin, Barbara Kisseler, eine Vertreterin der Rechtsträger. Auch Sie sind nun wieder für die Rechtsträger dran, in Zeiten von Corona sicher von besonderer Bedeutung. Denn die große Frage, die alle beschäftigt, wenn es mit dem Theater nach dem Lockdown wieder losgeht, ist: Wie löst man die absehbaren Finanzierungsprobleme durch die pandemiebedingten Mindereinnahmen – durch Kostenübernahme seitens der Rechtsträger oder durch Einsparung seitens der Bühnen? Der bayerische Kultusminister Sibler beispielsweise will für die Staatstheater alle Einnahmeausfälle ersetzen; ...

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Opernwelt April 2021
Rubrik: Im Focus, Seite 12
von Dorion Weickmann & Franz Wille

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