In Zauberräumen denken und gestalten
Fast 50 Jahre seines Lebens hat Karl-Ernst Herrmann dem Theater und der Oper gewidmet. Er war einer der großen Gestalter des Theaters der 60er-Jahre, der mit seinen Bühnenbildern eigene Geschichten erzählte oder zeichenhafte Räume schuf, die zum Nachdenken und Fantasieren anregten. Offen sollten sie immer sein, und die Schauspieler und Sänger mussten stets frei agieren können. Handwerkliche Präzision war oberstes Gebot, und so bleiben seine Bühnen im Gedächtnis haften.
Die ganze Wucht der griechischen Tragödie: Das erste große Theatererlebnis der Neuberlinerin fand in der damaligen Schaubühne am Halleschen Ufer statt. Dort inszenierte Peter Stein im Oktober 1980 „Die Orestie“ des Aischylos. Zehn Stunden lang saßen oder lagen die Zuschauer auf Kissen und erlebten aus nächster Nähe die unausweichliche, archaische Spirale der Gewalt. Karl-Ernst Herrmann hatte dafür das Theater der ersten Aufführung in Athen nachgebaut. Die Spielfläche wurde aufgeschüttet, der Zuschauerraum als ansteigende Tribüne gestaltet, und die Szenen-Rückwand stellte den Eingang zum Haus der Atriden dar. Die Szene, als Klytämnestra (Edith Clever) mit blutigem Schwert heraustritt, die Rampe des Palastes ...
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ITEAC UND BTT: Austausch national und international
Vom 1. bis zum 4. Juni trafen sich knapp 400 Theaterplaner und -betreiber aus aller Welt zur vierten „International Theatre Engineering and Architecture Conference“ ITEAC und diskutierten aktuelle Trends und Entwicklungen. In Dresden wurde die 59. Bühnentechnische Tagung als Jubiläum gefeiert: 111 Jahre DTHG...
Musik ist Kommunikation. Musik ist Lebensgefühl. Musik ist Rebellion – ob der Swing der 1920er-Jahre, die Beat-Ära, Punk, die Neue Deutsche Welle, Techno oder Hip-Hop. Die unterhaltsame Wanderausstellung „Oh jeah! Popmusik in Deutschland“ ist noch bis zum 16. September in Berlin zu sehen. Sie lädt ein in die bunte Welt der Populärmusik an Sound-Stationen, mit...
Als besonderes Gastgeschenk zum ersten World Opera Forum im April zeigte das Teatro Real von Madrid die Oper „Gloriana“ von Benjamin Britten aus dem Jahr 1953. Das Werk handelt von den inneren Widersprüchen der berühmten Königin Elisabeth I. von England. Die Oper spielt in einer nachgebauten Armillarsphäre, einer „Weltmaschine“, die vom Umbruch der damaligen Zeit...