Starke Illusionen

Vier OLED-Screens sind zentrale technische Einbauten für das Bühnenbild in „Glaube, Geld, Krieg und Liebe“ an der Schaubühne Berlin. Die Illusion von Bewegungen der Videos erzeugen erstaunliche, raumgreifende Effekte. Der Videodesigner Félix Fradet- Faguy gibt Auskunft über die Entwicklung der Produktion

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Sie dienen der Orientierung, der Vertiefung des Bildes, dem Festhalten einzelner Bühnenmomente für eine vermeintliche Ewigkeit oder auch, ganz einfach: der Erzeugung starker Illusionen. Die Rede ist von vier OLED-Screens, die in Robert Lepages Stück „Glaube, Geld, Krieg und Liebe“ an der Schaubühne Berlin das Zentrum des sehr wandelbaren Bühnenbilds bilden und so etwas wie heimliche Hauptdarsteller sind. Den vier Wörtern des Titels entsprechen vier Ebenen, die das Stück hat, das Lepage mit einem Ensemble aus sieben Schauspieler:innen über ein Jahr entwickelt hat.

Es erzählt die Geschichte eines in Nachkriegsdeutschland „unehrenhaft“ geborenen Mädchens, das bei Nonnen aufwächst und später ein Star-Model wird, das sich für Waisenkinder einsetzt. Die Geschichte einer höheren Tochter, die sich von ihrer Industriellen-Familie absetzt, weil die mit den Nazis kollaboriert hat, und spielsüchtig wird. Die Geschichte ihres Sohnes, der mit Traumata aus seinem Einsatz in Afghanistan kämpft. Und die Geschichte eines schwulen Paares, das mithilfe einer ukrainischen Leihmutter Eltern werden will und von Russlands Überfall auf die Ukraine überrascht wird. Teilweise überschneiden sich die vier ...

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BTR Ausgabe 1 2025
Rubrik: Licht, Ton, Produktionen, Seite 26
von Sophie Diesselhorst

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