Spielen, forschen, bewahren

Am 24. März wurde nach sieben Jahren Sanierungszeit in Lübeck „Kolk 17“ feierlich eröffnet: Mehrere historische Häuser in einer kleinen Gasse in der Altstadt wurden so umgebaut, dass in ihnen jetzt zeitgemäß Figurentheater gespielt, erforscht und ausgestellt werden kann

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Bei Lübeck denken die meisten an Holstentor und Marzipan. Doch im Schatten der Sankt-Petri-Kirche ist in den vergangenen sieben Jahren etwas ganz Besonderes entstanden: vier aufwendig sanierte historische Backsteinbauten und ein Neubau für Figurentheater – das gab es lange nicht mehr in Deutschland. In den Häusern mit den Adressen Kolk 14, 16, 18 und 20/22 waren seit 1977 das Figurentheater und seit 1982 das Theaterfigurenmuseum untergebracht. Seit 2000 ist die Eignerin des Altstadtensembles die Possehl-Stiftung Lübeck.

Sie beschloss 2017, die historischen Kaufmannshäuser gründlich zu sanieren, da sie nicht mehr heutigen Standards hinsichtlich Pädagogik, Technik, Barrierefreiheit und Brandschutz entsprachen. Beide Einrichtungen sollen zusammenwachsen und eine gemeinsame Institution für Geschichte und Gegenwart des Figurentheaters entwickeln. Den Realisierungswettbewerb gewannen die Lübecker Architekten Konermann + Siegmund im November 2017 mit einem radikalen Vorhaben: Theater und Museum tauschen die Häuser. Das Museum wird zum Haus im Haus, der Abstand zwischen alter Hülle und neuem Museum für eine Treppenhelix genutzt. So wird der Brandschutzauflage eines zweiten Rettungswegs ...

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BTR 2 2025
Rubrik: Bau und Betrieb, Seite 16
von Julia Röseler

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