„Schwejk“ an der Piscator-Bühne

Das Berliner Kleine Grosz Museum zeigt bis zum 25. November 2024 die Sonderausstellung „Was sind das für Zeiten? – Grosz, Brecht & Piscator“. Sie widmet sich der künstlerischen Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen dem Künstler George Grosz, dem Dichter und Dramatiker Bertolt Brecht und dem Theatermacher Erwin Piscator. Die multimediale Inszenierung „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ aus dem Jahr 1928 steht dabei im Fokus

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Am Montag, den 23. Januar 1928 um 19 Uhr fand am Theater am Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg die dritte Premiere der ersten Piscator-Bühne statt, die Uraufführung von Jaroslav Hašeks dramatisiertem Romanfragment „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk während des Weltkrieges“. Der Montag ist für Theaterpremieren sehr ungewöhnlich. Im Erwin-Piscator-Center (der künstlerische Nachlass Erwin Piscators, das der damaligen Akademie (West) anvertraut wurde, bildet das Erwin-Piscator-Center), ist eine Premiereneinladungskarte erhalten, die handschriftlich auf Freitag, den 20.

Januar 1928 datiert ist – was wesentlich mehr Sinn gehabt hätte. Aus den Kritiken ist jedenfalls zu schließen, dass die Premiere mehrfach verschoben wurde. Am Dienstag, den 10. April 1928, endete, vermutlich gegen 22:30 Uhr, die seit dem 23. Januar ununterbrochene Aufführungsserie. In diesen 79 Tagen oder 12 Wochen wurden wohl über 80 Aufführungen dieser Inszenierung gegeben – am 2. April 1928 feierte man bereits die 75.! Die Inszenierung ist aus mehreren Gründen in die Annalen der Theatergeschichte eingegangen: in erster Linie wegen der Bühnengestaltung des Malers George Grosz, nicht zuletzt der ungemein ...

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BTR Ausgabe 5 2024
Rubrik: Ausstellungen und Tagungen, Seite 62
von Stephan Dörschel

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