„Nach außen und oben und 24 Stunden öffnen“
Mit der Fotomontage von Dürers „Rhinocerus“, bei der das Tier ein Theater im Bauch hat und die den Titel „zu groß, zu teuer, zu kompliziert, immer hungrig“ trägt, leitete der Architekt Prof. Jörg Friedrich auf dem Kongress von Opera Europa in Straßburg im Oktober 2019 eine lebhafte Diskussionsrunde über die Öffnung von Opernhäusern und Theatern ein (BTR 06 | 2019). Flexibler und kostengünstiger bauen statt die alten behäbigen Tiere weiter zu füttern, das war die Idee.
Im Hamburger Büro in der Nähe von Kampnagel treffen wir uns im März zu einem Gespräch über Status quo und Zukunft des Theaterbaus.
BTR: Prof. Friedrich, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum 1. Preis beim Wettbewerb zum Neubau des Theaterhauses Stuttgart! In Bezug auf Größe und Baukosten (40 Millionen Euro) ist es eher ein „bescheidenes“ Projekt. Auf der anderen Seite hat Ihr Büro 2018 die Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Städtischen Bühnen in Frankfurt vorgelegt – 900 Millionen Euro hat Ihr Architekturbüro für eine Sanierung ermittelt und damit gezeigt, dass ein Neubau deutlich billiger werden könnte. Sie selbst bemängeln aber eine Explosion der Baukosten. Wie passt das zusammen?
Jörg Friedrich: In der ...
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BTR Ausgabe 3 2020
Rubrik: Thema: Bau & Betrieb, Seite 62
von Karin Winkelsesser
Die Gedanken von Wesko Rohde, DTHG-Vorstandsvorsitzender, und von Mitarbeitern aus den technischen Abteilungen lassen sich als Abbild einer besonderen Zeit lesen – in die sich trotz aller Unsicherheit vorsichtiger Optimismus mischt.
Kultur ist lebenswichtig, nicht systemrelevant. Sie wurde zuerst in den Schlaf gelegt und wacht zuletzt auf. Das war uns klar, als...
Wie hat sich der Lockdown auf die Arbeit in den Abteilungen ausgewirkt? Wo ruht der Betrieb, wo und was wird gearbeitet, für welche Tätigkeiten gibt es neue Zeitkapazitäten, und wie kann es weitergehen? Anfang Mai sprach ich darüber telefonisch mit Dr. Bernhard Helmich, Intendant des Theaters Bonn:
BTR: Herr Dr. Helmich, ich freue mich sehr, dass Sie sich Zeit...
Virtuelle anstatt realer Museumsbesuche – fast schon haben wir uns daran gewöhnt nach der plötzlichen Schließung aller Kultureinrichtungen Mitte März aufgrund der Corona-Pandemie. Das analoge Kulturangebot vor Ort fiel abrupt weg, Reisen in andere Städte wurden verboten, und wir sahen uns zur Kunstbetrachtung in die digitale Museumswelt gezwungen. Was natürlich ob...