Gradmesser des Gegenwartstheaters

Vom 12. bis zum 19. Mai 2023 wurden im Rahmen des Theatertreffens in Berlin die von einer Jury ausgewählten „10 bemerkenswerten Inszenierungen“ des Jahres 2022 gezeigt. Bemerkenswert dabei aber auch, dass manche Häuser mit zwei Produktionen vertreten waren

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Die 60. Ausgabe des Theatertreffens – gefördert von der Kulturstiftung des Bundes – fand erstmals unter der Leitung von Olena Apchel, Carolin Hochleichter und Joanna Nuckowska sowie unter der Intendanz von Matthias Pees statt. Insgesamt 20 Aufführungen der von der Jury ausgewählten 10 bemerkenswerten Inszenierungen waren über Berlin verteilt zusehen: im Haus der Berliner Festspiele, im Deutschen Theater Berlin, im HAU Hebbel am Ufer (HAU1) und in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Das Rahmenprogramm wurde erstmals gänzlich vom Hauptprogramm abgekoppelt.

„Jetzt ist es der Versuch, ein eigenes Minifestival zu etablieren, diesmal mit dem Schwerpunkt Osteuropa. Man kann das durchaus als Geste der Geringschätzung gegenüber dem Kern des Theatertreffens verstehen, den zehn eingeladenen, aus Sicht der Kritikerjury besonders bemerkenswerten Inszenierungen der Saison. Das ist nicht besonders klug, schließlich ist die Juryauswahl die Geschäftsgrundlage des Theatertreffens, die es zu einem Gradmesser des deutschsprachigen Gegenwartstheaters macht“, schrieb Peter Laudenbach in der „SZ“ kritisch über das neue Begegnungsformat „10 Treffen“ mit Performances, Diskussionen und künstlerischen ...

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BTR 3 2023
Rubrik: Produktionen, Seite 24
von Iris Abel, Sophie Diesselhorst, Julia Röseler, Karin Winkelsesser

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