Wenn ich mir was wünschen dürfte
CDU-Politprofi Bernd Neumann aus Bremen hat erreicht, was keinem seiner Vorgänger vergönnt war: eine zweite Spielzeit als Staatsminister für Kultur. Amtserfinder Michael Naumann setzte sich unter Kanzler Schröder schon nach zwei Jahren ab, seinem Nachfolger Julian Nida-Rümelin war nach ebenfalls zwei Jahren seine Professur wichtiger, und Christina Weiss musste 2005 nach dem Regierungswechsel weichen.
Bernd Neumann hat bisher weniger durch große Entwürfe als durch effizientes Administrieren überzeugt – nicht die schlechteste Voraussetzung für dieses Amt in finanziell angespannten Zeiten. Für das erste Heft im neuen Jahr haben wir ihn nach seinem größten Neujahrswunsch gefragt.
Vieles wünscht sich der Mensch, und doch bedarf er nur wenig» – dieser Vers aus Goethes «Hermann und Dorothea» mag als Leitspruch für den privaten Umgang mit Wünschen sehr heilsam sein. Würde man ihn allerdings in kulturpolitischen Diskussionen aufs Tapet bringen, wäre sofortiger Protest die absehbare Folge. Vieles wünschen sich die Kulturschaffenden, und etliches davon zu Recht, wie die bessere soziale Sicherung von Künstlern. Seine Erfüllung ist aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit für eine ...
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Es muss ein Versprechen im Theaterspielen geben, das extreme Widerstandskräfte ausbildet. Wie sonst hält es ein Mensch aus, permanent vom Urteil anderer abhängig zu sein, sich lebenslang Kritik und verletzenden Bemerkungen auszuliefern? Was macht den Schauspieler immun gegen Misserfolge, die er sich nicht erklären kann? Wie schützt er sich gegen Verzweiflung, wenn...
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Die KOMMEN JETZT,...