Utopische Kommunikation

She She Pop erklären sich selbst in «Sich fremd werden. Beiträge zu einer Poetik der Performance»

Theater heute - Logo

Die Jubiläumshymnen sind gesungen, der Sekt ist geflossen, das Konfetti nach der großen Gala auf der Berliner HAU2-Bühne zusammengefegt worden: Zeit, sich nach den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des vielleicht erfolgreichsten Gießener Performancekollektivs noch einmal in das zu diesem Anlass erschienene Buch zu vertiefen.

«Sich selbst fremd werden» versammelt drei Vorlesungen, die Lisa Lucassen, Ilia Papatheodorou und Sebastian Bark im Rahmen der Saarbrücker Poetik-Dozentur für Dramatik gehalten haben sowie ein Nachwort der HAU-Dramaturgin Aenne Quinones, die She She Pop schon in den 90er Jahren zum Festival «reich & berühmt» ans Berliner Podewil holte. 

Hinzu kommen Zwischenkapitel unter der Überschrift «Erklärbären», wo – historisches Quellenmaterial! – jeweils die Textpassagen dokumentiert werden, mit denen She She Pop Auskunft über Regeln und Absichten ihrer Performances geben – sowie ein reichhaltiger Bildteil, in dem man blättern kann wie in einem Familienalbum: vom Flyer zur Gießener Semesterproduktion «Sesam, Sex und Salmonellen», auf dem Berit, Lisa, Ilia und Mieke als niedliche Teenager grinsen bis hin zu einem Cindy-Shermanhaften, gruselig-schön gemorphten ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Dezember 2018
Rubrik: Büchermagazin, Seite 68
von Eva Behrendt

Vergriffen
Weitere Beiträge
Das Gegenteil von Museum

Im neuen Pollesch spielt eine Drehbühne mit.» So beginnt auf «nachtkritik» die Rezension zu «Die Revolver der Überschüsse» 2013 in Stuttgart. «Mal zickt sie herum, mal kreist sie elegant um sich selbst. Eine echte Diva eben.» Der Kollege von der «Stuttgarter Zeitung» gerät bei Janina Audicks «Wimmel-Bühnenbild aus vielen Gebäudeteilen mit lauter verwegenen Spitzen,...

Das finale Szenario

Das Theater kann auch in den schlimmsten und bedrohlichsten Stunden des Lebens für ein Durchatmen gut sein. Fritz streift in den letzten Kriegstagen 1945 durch das zerbombte Berlin, desillusioniert, eigentlich will er mit dem ganzen Schlamassel nichts mehr zu tun haben: nur weg hier, hinaus zu den Seen, wo sein Boot auf ihn wartet, das ihm Schutz und Unsichtbarkeit...

So trapped, so confused

Als ihr Roman «Außer sich» vor knapp zwei Jahren erschien, war das eine Überraschung: Marianna Salzmann, die sich jetzt Sasha Marianna nannte, hatte mit ihren 32 Jahren bereits eine schöne, runde Karriere am Theater gemacht mit well-made plays wie «Muttersprache Mameloschn» und «Wir Zöpfe»: Pointierte Positionen und klare Geschichten vom Mehr-Generationen-Leben...