Endstation Geisterbahnhof
Wieder am 12., 19., 27. April
Geister gibt es in allen Kulturen, Stimmen aus dem Totenreich, Kobolde, Dämonen, bösartige oder verführerische Agenten des Jenseits. Meist haben sie spezielle Anliegen, wollen sich rächen oder entschuldigen, erkannt und erlöst werden, sind mitunter nur für Auserwählte sichtbar – und dabei auch stets so etwas wie ein Spiegel der Lebenden, die von ihnen heimgesucht werden.
Und nicht erst seit Shakespeare, sondern auch in der über 600 Jahre alten Tradition des japanischen Nô-Spiels ist die Bühne ein idealer Ort für Erscheinungen aller Art, die immer auch ganz konkret lokalisierbare Wurzeln haben.
Die Geister, die der japanische Theatermacher Toshiki Okada in seinem neuen, mit Ensemblemitgliedern der Münchner Kammerspiele entwickelten Stück an zwei Haltestellen der Tokioter U-Bahn – Roppongi und Tochomae – spuken lässt, sprechen zwar Deutsch, sind aber tief in ihren ruhelosen Seelen durch und durch japanisch. Das merkt man allerdings erst, wenn man ihnen eine Weile zuhört. Äußerlich unterscheiden sie sich kaum von den kosmopolitischen Fahrgast-Statisten, die hier allesamt exquisite Designermode des Berliner Modelabels Perret Schaad tragen und durch das glänzend weiße Zwischenreich, das ...
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Theater heute April 2017
Rubrik: Aufführungen, Seite 22
von Silvia Stammen
Das Theatertreffen 2017 und seine siebenköpfige Jury: Gespräche, Berichte, Gegenstimmen zum
Berliner Best-of-Festival.
Der Stückabdruck von Olga Bachs «Die Vernichtung», uraufgeführt im Theater Bern und eingeladen zum Theatertreffen 2017.
Claudia Bauer spricht über 20 Jahre Berufserfahrung, das Leben als Gastregisseurin, die sogenannte Provinz, das Besondere am Osten...
Ich habe die Szene noch vor Augen: Ein Kneipentisch im Freien, ein sonniger Berliner Vormittag, Carl Weber mit einer Gruppe von Studierenden, erzählend, erläuternd, mit dem jugendlichen Feuer, das er auch im hohen Alter noch ausstrahlte. Ich hatte ihn gebeten, bei Gelegenheit des Berliner Theatertreffens über Brecht und sein Theater zu sprechen. Ganze Seminare...
Eva Behrendt Herzlichen Glückwunsch, Ihr erstes Theaterstück «Vereinte Nationen» ist gleich zu den Mülheimer Stücken eingeladen geworden!
Clemens Setz Danke, das freut mich sehr. Das hätte ich gar nicht erwartet, mein Stück ist ja, von den benutzten Technologien mal abgesehen, eher zeitlos.
EB Wirklich? «Vereinte Nationen» erzählt davon, wie ein Vater sich und seine...