Clemens Setz: Vereinte Nationen
Personen
Anton
Karin
Ihre Tochter Martina (ca. 7 Jahre alt)
Oskar
Jessica, Oskars Freundin
Erster Teil
Eine Küche. Anton und seine Tochter Martina. Martina sitzt an einem Tisch, allein, vor ihr
ein voller Teller mit Fleischstücken und Kartoffelpüree. Sie hat den Kopf gesenkt, isst nicht.
Anton steht an der Spüle, Hände verschränkt.
Anton Wir können gern den ganzen Tag so verbleiben. Ich hab Zeit.
Martina reagiert nicht.
Anton Wie sieht’s bei dir aus, zeitlich? Keine
wichtigen Termine, hm?
Er geht zu ihr, schaut ihr ins Gesicht.
Anton Ich hab gefragt, ob du keine wichtigen Termine hast heute.
Martina schüttelt den Kopf.
Anton Perfekt. Dann können wir’s ja aussitzen. Wenn man etwas tut, dann muss man auch mit den Konsequenzen leben lernen. Wer mit Essen herumwirft, der muss lernen, dass er’s, ahm,
dass er’s nicht mehr machen wird, in Zukunft.
Nie wieder.
Martina Ich hab nicht geworfen.
Anton Ah, die Verhandlungen fangen schon an. Sehr gut. Ich hab ja gar nicht, es ist einfach so durch die Küche geflogen. Den Ton kannst du vor den Vereinten Nationen anschlagen, aber nicht bei mir.
Martina nimmt einen Bissen vom Essen, sichtlich gequält.
Anton Schmeckt nicht gut, oder?
Pause.
Anton Aber hey, es ...
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Theater heute April 2017
Rubrik: Stückabdruck, Seite 99
von Clemens Setz
Dieser Faust hat es in den Fingern, mit denen er in die Tasten greift. Der Wort- und Tatmensch als Pianisten-Nerd, so dass man den schlaksig-schlaffen Philipp Pleßmann anfangs für einen Adrian Leverkühn, einen ins Musikalisch-Dämonisch gewendeten Künstler halten könnte. Aber der zwölftönende Doktor Faustus würde sich kaum wie der Kölner Bühnen-Bruder, der an seinem...
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