Sumpfgebiet

Reto Fingers «Norma» im Studio des Nationaltheaters Mannheim.

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Norma ist Verkäuferin in einer Filiale des gleichnamigen Discounters, in der schon mal solche Typen wie der Paul auftauchen. Paul war mal Polizist, jetzt allerdings nennen die anderen ihn schlicht «Säufer», und dann gibt er auch noch eine jener ach so typischen Mannheimer Geschichten zum besten: Achmet, so erzählt er, lebe in einem der balkanischen Quadrate der City und besuche dort einen Freund, der eine Brandschutzmauer in einem Hinterhof mit einem Gemälde geschmückt habe.

Auf 200 Quadratmeter prange da eine derart schöne Hagia Sophia, dass Achmet sich immer dann den Anblick des Gemäldes gönne, wenn Heimweh ihn übermanne. 
 

Klaus Rodewald erzählt das so konzentriert, dass man sich fragt, ob einer wie Paul, der sich gelegentlich schon mal «einpisst», tatsächlich noch so schnörkellos erzählen kann. Aber dar­um geht es Reto Finger nicht. Eigentlich will er ja nur Mannheimer Geschichten erzählen und tischt als Rahmenhandlung eine urbane Beliebigkeit mit einer Verkäuferin auf, die für den Dienst am Regal eigentlich zu schön ist. 
 

Schönheit kann lästig sein und hat im Fall von Norma zur Folge, dass Filialleiter Jens (Tim Egloff) nur dann Ware sortiert, wenn auch sie sortiert. Das kann ...

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Theater heute April 2010
Rubrik: Chronik, Seite 58
von Jürgen Berger

Vergriffen
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