«Sometimes we sit and think»

Ein Gespräch mit der Schauspielerin Wiebke Puls, dem Regisseur Nicolas Stemann und dem Dramaturgen Carl Hegemann über berufskreative Theaterkünstler, das schöne Selbstausbeutungsverhältnis, die Angst vor dem Scheitern und das Kerngeschäft des Theaters

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TH Kreativität ist mittlerweile eine generelle Forderung an jeden Zeitgenossen. Kein Mensch, kein Unternehmen, kein Produkt, das nicht kreativ und damit innovativ sein will, das nicht immer besser, perfekter, anders werden will. Dabei wird aus der schönen Selbstentfaltung von einst möglicherweise ein gar nicht so schöner Kreativzwang. Dem wollen wir nachgehen – in verschiedener Hinsicht.

Zunächst, was bedeutet das für das persönliche Leben, wenn die Arbeit das Leben ist? Wie fühlt sich das an? Hat Kunst unter solchen Bedingungen noch etwas mit Freiheit zu tun? Ist ein Künstler noch so etwas wie ein autonomes Individuum oder eher eine Ware? Was bedeutet es überhaupt fürs Theater und die Kunst, wenn die Welt drum­herum ebenso kreativ sein will? Ist Theater überhaupt noch so etwas wie ein kreatives Leit­medium? – Nicolas Stemann, Sie sind eins der Alphatiere eines Regietheaters, das sich in den Stadt- und Staatstheatern hierzulande durchgesetzt hat. Wie sieht es denn bei Ihnen mit Kreativitätsdruck aus? Spürt man den – oder führen Sie das entspannte, selbstbestimmte Theaterkünstlerleben, von dem man einmal geträumt hat?

Stemann Zunächst einmal bin ich wirklich in der luxuriösen ...

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Theater heute Jahrbuch 2012
Rubrik: Das Theater mit der Kreativität, Seite 10
von Barbara Burckhardt, Franz Wille

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Mario Salazar, geboren 1980, hat beim Fußballspielen als Kind quasi auf die Berliner Mauer spucken können. Sein Vater ist vor Pinochet geflohen; was sein Halbbruder gerade in der Megacity Santiago de Chile macht, weiß er nicht. Er arbeitet als Barmann, und am liebsten bestellen die Berliner Miezen bei ihm den Cocktail «Latin Lo­ver». Die Zeit als Holzfäller,...

Der Bühnenbildner des Jahres

Dass Herbert Fritsch ein begnadeter Schauspieler ist, war bekannt. Dass er auch Regie führen kann, hat sich in den letzten Jahren langsam herumgesprochen. Dass Herbert Fritsch aber auch Bühnenbildner des Jahres ist, dürfte ihn selbst überraschen.

Uraufführungen

A

nach Fatih Akin, Ruth Toma, Ralph Schwingel
Kebab Connection (Grips Theater Berlin)

Jorge Angeles
Ya Basta! (Theater Krefeld/Mönchengladbach)

Sefi Atta
Hagel auf Zamfara (Theater Krefeld/Mönchengladbach)

Auftrag:Lorey
Bouncing in Bavaria (Schauspiel Frankfurt)

Thomas Arzt
Alpenvorland (Landestheater Linz)


B

Jalila Baccar/Fadhel Jaibi nach Kafka
Der Prozess...