Schweine im Gottes-Staat
David Mamet sorgte 2008 mit einem Artikel, den er unter dem etwas reißerischen Titel «Why I Am No Longer a Brain-Dead-Liberal» im New Yorker Magazin «The Village Voice» veröffentlichte, für Furore. Er sagte sich darin von der idealistischen Linken los, für die er sich ein Leben lang eingesetzt hatte, und machte sich für die Argumente der Vertreter des neoliberalen Kapitalismus im Sinne Milton Friedmans und Friedrich Hayeks stark.
Im vergangenen Sommer bekräftigte er diese Position in seinem Buch «The Secret Knowledge», das die Maximen der amerikanischen Linken als eine Religion kritisiert, für die es keine Beweise gäbe. Auch in seinem neuen Stück, das im kommenden Dezember seine Ur- und Deutschsprachige Erstaufführung erlebt, spielt die Auseinandersetzung mit linker Geschichte eine entscheidende Rolle.
Wie oft in seinem Werk, steht auch «Die Anarchistin» im Zeichen eines Clashs zweier – in diesem Fall weiblicher – Kontrahenten. Wir befinden uns in einem Gefängnis in den Vereinigten Staaten. Cathy sitzt seit 35 Jahren hinter Gittern, Ann ist die Frau, deren Gutachten zu Cathys Begnadigung führen kann. Beide haben sie einen bedeutenden Teil ihres Lebens hinter sich. Ann steht ...
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Theater heute Jahrbuch 2012
Rubrik: Die neuen Stücke der Spielzeit, Seite 156
von Andreas Karlaganis
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