Räume der Vergemeinschaftung

Frank Schmitz’ «Spiel-Räume der Demokratie» – Architektur und Politik im Theaterbau der Bundesrepublik zwischen expertokratischen Planungsverfahren, Repräsentationsgesten und Auflösung von Raumgrenzen

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Die Architektur von Spielstätten und Theatern erfährt seit einigen Jahren wieder neue Aufmerksamkeit. Das liegt offenkundig an dem Bedarf zur Modernisierung zahlreicher Häuser, die vor rund 60 Jahren errichtet wurden, und den Debatten um ihren Erhalt oder Neubau. Zugleich hat sich die Situation verändert, da zu den Stadt- und Staatstheatern viele andere Formen von Aufführungsorten hinzugekommen sind, die die Entwicklung von Theater und performativen Künsten mit den städtischen und privaten Theatern sowie der Freien Szene widerspiegeln.

Die Kunst-, Theater- und Architekturwissenschaften widmen sich diesen Themen und befragen sowohl die Geschichte wie auch die gegenwärtigen Tendenzen. 

Ein Ergebnis dieser Untersuchungen ist die jüngst erschienene Publikation «Spiel-Räume der Demokratie» von Frank Schmitz, der sich auf den Theaterbau der ersten Nachkriegsdekaden in der Bundesrepublik konzentriert. Er entwickelt sein Thema anhand von rund 40 Bauten, deren Auswahl das Ziel verfolgt, nicht nur «die gestalterisch ‹herausragenden› Bauten besonders ausgiebig zu verhandeln», wie es zumeist in Architekturgeschichtsbüchern der Fall ist. Kompendien zur Theaterarchitektur dieser Ära sind ...

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Theater heute Februar 2023
Rubrik: Theaterarchitektur, Seite 46
von Annette Menting

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