Neue Stücke

Im April auf deutschsprachigen Bühnen: Neue Stücke, u.a. von Martin Heckmanns, Juli Zeh und Charlotte Roos.

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Ein Leben als Heldin ist nicht so einfach für jemand, der aus Neuss stammt. Das Mittelmaß der Mittelstadt von der anderen Rheinseite führt am Düsseldorfer Schauspielhaus in Martin Heckmanns’ Stück «Hier kommen wir nicht lebendig raus. Versuch einer Heldin» zu einem Lebensentwurf, in dem «Schmerz besser ist, als nie 

gelebt zu haben». Hermann Schmidt-Rahmer inszeniert. Auch Juli Zeh hat für D’dorf mit «Good Morning, Boys and Girls» ein Stück über das desas­tröse «Entkommen aus einer restlos besetzten Welt» geschrieben: im Amoklauf, in Gang gesetzt durch Stephan Rottkamp.

Ein paar Kilometer weiter in Essen geht man mit der triebgesteuerten männlichen Jugend gnädiger um. Jakob Heins ironischen Roman «Liebe ist ein hormoneller Zustand» um Liebesnot und Triebstau setzt David Bösch 

in Szene. Sebastian Nübling hat sich fürs Grillo-Theater von Simon Stephens Alfred Jarrys «Ubu» weiterdichten lassen und bringt den Terror-Roi endlich vor Gericht. Das tägliche Einerlei und seine potenziellen Abgründe nimmt 

in Dresden Jan Neumann in den Blick. In seiner Stückentwicklung «Gott allein» blickt er in einer Plattenbausiedlung in die vier von hundert Fenstern, in denen nachts noch ein Lichtlein ...

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Theater heute April 2010
Rubrik: Daten, Seite 63
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