Neue Stücke
Ein Leben als Heldin ist nicht so einfach für jemand, der aus Neuss stammt. Das Mittelmaß der Mittelstadt von der anderen Rheinseite führt am Düsseldorfer Schauspielhaus in Martin Heckmanns’ Stück «Hier kommen wir nicht lebendig raus. Versuch einer Heldin» zu einem Lebensentwurf, in dem «Schmerz besser ist, als nie
gelebt zu haben». Hermann Schmidt-Rahmer inszeniert. Auch Juli Zeh hat für D’dorf mit «Good Morning, Boys and Girls» ein Stück über das desaströse «Entkommen aus einer restlos besetzten Welt» geschrieben: im Amoklauf, in Gang gesetzt durch Stephan Rottkamp.
Ein paar Kilometer weiter in Essen geht man mit der triebgesteuerten männlichen Jugend gnädiger um. Jakob Heins ironischen Roman «Liebe ist ein hormoneller Zustand» um Liebesnot und Triebstau setzt David Bösch
in Szene. Sebastian Nübling hat sich fürs Grillo-Theater von Simon Stephens Alfred Jarrys «Ubu» weiterdichten lassen und bringt den Terror-Roi endlich vor Gericht. Das tägliche Einerlei und seine potenziellen Abgründe nimmt
in Dresden Jan Neumann in den Blick. In seiner Stückentwicklung «Gott allein» blickt er in einer Plattenbausiedlung in die vier von hundert Fenstern, in denen nachts noch ein Lichtlein ...
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Bernd Noack Eines der berühmtesten Argumente, warum die Stücke Shakespeares nicht von Shakespeare sind, beruht darauf, dass so viele der Dramen in Italien spielen. Und wie kann ein Autor, der noch nie in Italien war, so viel über das Land und die italienische Atmosphäre wissen? Andererseits: Karl May war auch nie in Amerika ...
Frank Günther Genau, ein großes...
Ganz schön abgezockt: Da gewinnt ein Jungautor gleich mit seinem Debüt den Werkauftrag des Theatertreffen-Stückemarktes – und dann lässt er in eben diesem Auftragsstück einen Jungautoren, dessen Biografie an seine eigene erinnert, ausgiebig über das kreativitätsfeindliche Stückauftragswesen jammern.
Zunächst scheint es um die Unsinnigkeiten eines Theatermarktes zu...
Norma ist Verkäuferin in einer Filiale des gleichnamigen Discounters, in der schon mal solche Typen wie der Paul auftauchen. Paul war mal Polizist, jetzt allerdings nennen die anderen ihn schlicht «Säufer», und dann gibt er auch noch eine jener ach so typischen Mannheimer Geschichten zum besten: Achmet, so erzählt er, lebe in einem der balkanischen Quadrate der...