münchen: balanchine, barton, robbins «adam is» u. a.

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Ob Aszure Barton dem Bayerischen Staatsballett einen Bären aufgebunden hat? Auf jeden Fall hockt ein gigantischer Teddy auf der Bühne des Nationaltheaters, und gleich neun Akteure zollen dem Tier im Mann auf tänzerische Weise Tribut. Auf jeden Fall hat Burke Brown mit dem obskuren Objekt kindischer Begierden einen attraktiven Blickfang geschaffen: anfangs geheimnisumwittert, weil man seine Größe allenfalls ahnt, und auch dann noch dominant, wenn sich der Bär im weiteren Verlauf brummend zu verniedlichen scheint.

Eine Funktion hat er nie – es sei denn, man akzeptiert ihn als Katalysator einer kraftvollen Choreografie, die sich selbst in intimeren Szenen virtuos viril gibt. Wie im Titel «Adam is» angedeutet, werden nicht wirkliche Entwicklungen aufgezeigt, sondern Machismo-Momente vorgeführt: mal kämpferisch ausgeformt in den Ensembles, mal anrührend in einem Duo. Dazu passend die Kostüme von Michelle Jank, die ihren Anzügen einen Leoparden-Print verpasst, der Javier Amo, Jonah Cook, Léonard Engel, Nicholas Losada, Erik Murzagaliyev, Ilia Sarkisov, Shawn Throop, Matej Urban und Nicola Strada zwar gleich aussehen lässt, nicht aber ihren individuellen Spielraum behindert – nach Maßgabe ...

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Tanz Februar 2016
Rubrik: Kalender, Seite 44
von Hartmut Regitz

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