Mode, Mosi und Verzweiflung

Matthias Günther über Elfriede Jelinek «Die Straße. Die Stadt. Der Überfall»

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München leuchtet! Es ist das be­rühm­te Licht, die­se son­derbare Helligkeit unter dem Alpenhimmel, die alles zum Strahlen bringt und selbst die Fassaden grinsen lässt. Wer durch die Maximilianstraße flaniert, dem blitzen Lichtreflexe aus den Schau­fenstern und Vitrinen auf die Netzhaut, die zum Staunen einladen. Hier feiert sich vor allem die Welt der Mode, fein inszeniert hinter Glas. Grund genug, diese Straße mit ihren funkelnden Scheiben einmal genauer zu befragen.

Und wer kann das? Elfriede Jelinek! Käme sie nicht aus einer Akademikerfamilie, sie wäre Schneiderin geworden, sagt sie. Die zwei Schwestern ihres Vaters waren Modeschöpferinnen. Als Kind entwarf Elfriede Jelinek für ihre «Bild-Lilli» (Vorgängerin der legendären Barbie) Abend- und Cocktailkleider aus schönen Stoffen. Ihre Kennerschaft, was die Sprache der Mode betrifft, fällt schon auf, wenn man Elfriede Jelinek auf Bildern betrachtet. Sie hat einen ganz eigenen Stil, ist auffällig gekleidet und geschminkt.

Egal. Jedenfalls hat Johan Simons Elfriede Jelinek ge­be­ten, ein Stück über Mode und die Maximilianstraße zu schrei­­­ben. Sie hat es getan, vielleicht auch, weil Simons Simons heißt, so wie der berühmte ...

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Theater heute Jahrbuch 2012
Rubrik: Die neuen Stücke der Spielzeit, Seite 150
von Matthias Günther

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