Mehr Europa, mehr Angst

Manfred Beilharz über die Wiesbadener Biennale, europäische Stücke und neues politisches Denken

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TH In diesem Monat beginnt die achte Biennale europäischer Stücke, sechsmal hat sie in Bonn stattgefunden, jetzt zum zweiten Mal in Wiesbaden. Wie ist es denn gelungen, das Festival in ein anderes Bundesland und eine andere Stadt zu transportieren? 

Manfred Beilharz Das war in der Tat nicht ganz einfach. Tankred Dorst und ich, wir waren immer der Ansicht, das Festival sei wichtig genug, um es fortzuführen.

Aber als ich Bonn verließ, gab es keine reale Möglichkeit das umzusetzen, obwohl es mit einer Million Euro Etat sehr billig ist für das, was es leistet: fast 30 europäische Inszenierungen zeitgenössischer Dramatik zu zeigen. Anderthalb Jahre habe ich vergeblich nach einer Finanzierung gesucht, bis bei den letzten Wahlen in Hessen ein neuer Minister für Wissenschaft und Kunst ins Amt kam. Herr Corts hat mich angerufen, er sei früher beim Bundespresseamt in Bonn gewesen und habe in der Zeitung von meinen Biennale-Plänen gelesen. Wir haben uns dann getroffen, und nach drei Wochen kam für mich überraschend die Zusage für etwa die Hälfte des Etats. Die Finanzierung trägt also in erster Linie das Land Hessen, einen Teil die Bundeskulturstiftung und den Rest die Stadt Wiesbaden und ...

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Theater heute Juni 2006
Rubrik: Das Stück, Seite 44
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