It’s Weimar Time
Katastrophen aller Art durchwehen das Londoner Theater diesen Herbst und Winter: Erdbeben in der Hauptstadt, Bombenanschläge in Indonesien, politische Radikalisierung in Afghanistan und ein demoralisierter Weihnachtsmann. Dafür entdeckt Salisbury – unerwartetes Geschenk unterm Baum – in Philip Massinger einen Sohn der Stadt und Shakespeare-Zeitgenossen neu. Also vielleicht trotz allem «the season to be merry ...».
Der 29-jährige Mike Bartlett hat sich mit seinen knappen, zielsicheren Royal-Court-Stücken «My Child», «Contractions» und «Cock» einen Namen als begabter Miniaturist gemacht. Mit «Earthquakes in London», von Rupert Goold am National Theatre inszeniert, fuhr Bartlett nun ein ambitioniertes Dreistunden-Epos zum Thema Klimakatastrophe auf. Erster Anstoß war ein Beben, das ihn 2008 mitten in der Nacht in seiner Londoner Wohnung weckte. Der zweite ein Buch mit James Lovelocks Theorien zu den selbstregulierenden Ökosystemen unseres Planeten. Ein dritter die Herausforderung an sich selbst zu sehen, so Bartlett, »ob man thematisch weit ausholen, alles zusammenwerfen und trotzdem Struktur und Kohärenz bewahren kann».
Drei Schwestern und die Apokalypse
«It’s Weimar time, it’s ...
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Theater heute Januar 2011
Rubrik: Ausland England, Seite 42
von Patricia Benecke
Über das Portal meines Theaters», sagte Tankred Dorst vor gut zehn Jahren, «würde ich schreiben: Wir sind nicht die Ärzte, wir sind der Schmerz.» Was ist es, das einen Menschen zum Schreiben bringt? Und wichtiger noch, dafür sorgt, dass er damit nicht aufhört? Über vierzig, fünfzig, sechzig Jahre seines Lebens? Wahrscheinlich ist keine Antwort auf diese Frage...
Aachen, Grenzlandtheater
Kasse: 00 41/1/261 21 79
29. Lewnisky, Ein ganz gewöhnlicher Jude
R. Uwe Brandt
Aachen, Theater
Kasse: 0241/47 84 244
13. Schober, Clyde und Bonnie
R. Nora Mansmann
14. Soler, Gegen den Fortschritt
R. Teresa Rotemberg
22. Shakespeare, Viel Lärm um nichts
R. Christina Rast
Altenburg/Gera, TPT
Kasse Altenburg: 03447/585 161
Ka...
Wer in den letzten Wochen und Monaten in ein deutsches Theater ging, konnte froh sein, wenn er nach dem Applaus ohne weitere Hiobsbotschaften entlassen wurde. Wenn es nicht so glücklich lief, standen ein paar Schauspieler auf der Bühne, berichteten in wohlgesetzten Worten von drohenden Sparszenarien und riefen die Zuschauer wenn nicht zur Solidarität, so doch...