Gipfeltreffen mit Katerfrühstück
Das Matterhorn hat viele Gesichter. Strahlend weiß vor Postkartenhimmel. Mit rosigem Gipfel, der neugierig aus dem Morgennebel ragt. Grünstichig, sturmumtost und abweisend am späten Nachmittag. Nachts ein kalter Keil in Anthrazit, spitz wie eine Waffe. Thomas Imbach hat zahllose Aufnahmen der Bergikone in seine Filmerzählung «Lenz» geschnitten, immer aus derselben Kameraperspektive, die geduldig die staunenswerte Wandlung des majestätischen Horns aufzeichnet.
Sein Antlitz spiegelt und kommentiert das Innenleben des Berliner Filmemachers Lenz, einem späten Nachfahren von Georg Büchners Novellenfigur. Und wohl auch Alter Ego des 43-jährigen Dokumentarfilmers, der mit «Lenz» bei den Solothurner Filmtagen und auf der Berlinale seinen zweiten Spielfilm vorstellte.
Matterhorn meets Volksbühne
Diesen Lenz spielt Milan Peschel von der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz mit verspielter Zärtlichkeit, großer Selbstdarstellungsenergie und Berliner Schnauze. Statt der Vaterfigur Oberlin sucht er im Gebirg seinen neunjährigen Sohn (Noah Gsell), der mit Kindermädchen und Playstation seine Winterferien am Fuß des Matterhorns verbringt. Vater und Sohn verstehen sich blendend und schaffen es ...
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