Erste Sparfolgen in Berlin

Mit hektischen Kürzungen wollen die Bühnen das Schlimmste verhindern

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Die vom Berliner Senat am 19. Dezember beschlossenen Kürzungen haben auch für die großen Sprechtheater einschneidende Folgen: Die Schaubühne am Lehniner Platz und das Berliner Ensemble müssen im Wirtschaftsjahr 2025 je 1 Million einsparen, das Deutsche Theater 1,588 Millionen und die Volksbühne 2 Millionen Euro. Immerhin die Kinder- und Jugendtheater Grips und Parkaue bleiben verschont.

Die Schaubühne wird in einer ersten Reaktion ihre Studiobühne schließen und zwei große Produktionen streichen, auch am Berliner Ensemble wird das Programm gestrafft werden.

Intendant Oliver Reese will in der zweiten Spielzeithälfte die vereinbaren Projekte, Brechts «Heilige Johanna der Schlachthöfe» und Becketts «Warten auf Godot» aber noch herausbringen: «Wir versuchen alles, um trotz der Sparzwänge die seit Langem geplanten und vertraglich vereinbarten Premieren bis Ende dieser Saison auch realisieren zu können. Kurz -fristige Absagen dieser Produktionen würden für das Berliner Ensemble im Endeffekt einen größeren finanziellen Schaden bedeuten als diese Premieren jetzt rauszubringen. Aber für die folgenden Spielzeiten wird es deutliche Einschnitte geben müssen – wir gehen aktuell für die nächsten ...

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Theater heute Februar 2025
Rubrik: Kulturpolitik, Seite 39
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