Endlich am Anschlag

Markiert die neue Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins schon eine kleine Trendwende?

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Auf dem Titel des zahlenstärksten Theaterbuchs der Saison prangt schon seit Jahren eine weiße Sta­tisitikkurve vor rotem Grund, die steil nach oben weist. Erst beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass die Fotovorlage um 45 Grad gedreht ist und die Kurve an ihrem obersten Punkt eigentlich gerade abfällt. Was die gerade veröffentlichte «Theaterstatistik 2012/13» des Deutschen Bühnenvereins angeht, könnte sich diese dezent getrickste Grafik unfreiwillig als prophetisch erweisen.

Auf den ersten Blick hat sich nicht viel getan bei den Kennzahlen des Theaterbetriebs in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie zählt 128 öffentliche Theater–unternehmen gegenüber 129 im Jahr davor – und auch diese Zahl ist schwer untertrieben angesichts zahlreicher darin nicht erfasster Privattheater wie der Berliner Schaubühne oder dem Berliner Ensemble, die ebenfalls überwiegend von öffentlichen Zuschüssen leben.

Die Veranstaltungen im Schauspiel sind ein bisschen weniger geworden (23.082 statt 23.301), das darin nicht enthaltene «theaternahe Rahmenprogramm» – Stichwort schwellensenkendes Vermittlungangebot zur Vor- und Nach­bereitung – hat nochmal ein bisschen zugelegt (12.780 statt 12.041). Das ...

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Theater heute Oktober 2014
Rubrik: Foyer, Seite 1
von Franz Wille

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