Ende und Anfang der Arbeit

Moritz Rinke: «Café Umberto»

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Das Ende der Arbeit beginnt dort, wo die menschliche Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt wird.

Auch in Rinkes neuem Stück aus der Welt der Arbeitslosen gibt es dieses klassische Modell einer technischen Innovation, die menschliche Arbeit überflüssig macht: Der Nummernautomat in Rinkes Arbeitsamt wird umgerüstet zu einer Voicemailbox, die im Laufe der Zeit auch die Aufgaben der Jobvermittlung übernimmt – man tippt seine Bearbeitungsnummer ein und die freundliche Stimme einer bekannten Fernsehmoderatorin bietet Gelegenheitsarbeiten an, bis auch diese ausbleiben und nur noch ein Umherirren im Mail-Labyrinth zwischen «Umschulung» und «Frühpension» möglich ist. Es ist schon bitter, dass unsere Realität diesen Einfall Rinkes nicht besonders abwegig erscheinen lässt. 

Die alten Arbeitsämter, abgelöst durch Jobcenter, die wie Waschsalons 24 Stunden, auch sonn- und feiertags geöffnet sind, nur die Vermittler und vor allem die Stellenangebote bleiben aus. Wer mit dem Teufel namens «Ökonomischer Zeitgeist» isst, muss lange Löffel haben: Folgerichtig fällt bei Rinke der Leiter des Amtes seiner eigenen Idee der digitalisierten Betreuung zum Opfer und wird ins Heer der Arbeitsuchenden ...

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Theater heute Jahrbuch 2005
Rubrik: Neue Stücke der neuen Spielzeit, Seite 160
von Rita Thiele

Vergriffen
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