Ein Artefakt vom ersten Satz an

Und trotzdem auf der Suche nach dem wahren Moment: Hans-Christian Schmid, der Regisseur von «Requiem», im Gespräch

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Barbara Burckhardt Seit Ihrem Episodenfilm «Lichter» (s. TH 4/03) haben Sie verstärkt und wohl mehr als jeder andere deutsche Filmregisseur mit Theaterschauspielern gearbeitet. Manche haben Sie erst fürs Kino entdeckt, wie August Diehl für das Hacker-Drama «23», der auch in «Lichter» spielte, zusammen mit Devid Striesow, den wir vorher auch nur aus dem Theater kannten. Sandra Hüller hat gerade mit ihrer ersten Filmrolle im Siebziger-Jahre-Drama «Requiem», der Vorgeschichte einer Teufelsaustreibung, den Silbernen Bären der Berlinale gewonnen.

 

Hans-Christian Schmid Ich arbeite sehr gerne mit Theaterschauspielern, würde aber keine so strenge Trennung vornehmen. Es gibt heute viele Überschneidungen von Film und Theater, und ich hatte auch schon Theaterschauspieler in kleineren Rollen, mit denen war es ganz furchtbar kompliziert. Große Theaternamen in kleinen Filmrollen, das kann zu einer gefühlten Unterforderung führen, die schwierig auszutarieren ist. Aber im Verlauf einer jungen Karriere stellt sich schnell heraus, dass es für die Arbeit beim Film von großem Vorteil ist, wenn man die Techniken beherrscht, das Handwerk. Manche jungen Schauspieler stolpern ja zum Film, weil sie ein ...

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Theater heute April 2006
Rubrik: Medien/TV, Seite 70
von Barbara Burckhardt

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