Die steirische Eiche
Die Natur ist einfach, die Natur seid ihr.» Mit dieser schlichten Formel leitet das Performance-Duo united sorry in seinen Programmtext zu «the forest project» ein. Einst war der Mensch in spiritueller Harmonie mit der Natur vereint, heute tankt ein profaneres Bewusstsein nur frische Luft in den Wäldern. «Und doch sehnen wir uns manchmal nach einer urtümlicheren Verbindung zur Natur. Woher kommt diese Lust? Woher überhaupt die Entfremdung?»
«Wie immer sind es mehr Fragen als Antworten, die uns bewegen», gibt die Festivalleitung des steirischen herbsts in ihrem Vorwort unumwunden zu.
Gleichzeitig sprach das diesjährige Festivalmotto auch ausdrücklich eine Warnung aus: «Liaisons dangereuses: Alliancen, Mesalliancen und falsche Freunde». Was aus der geografischen Distanz noch wie eine begriffliche Leerstelle wirkte, um diverse Themen, 108 Projekte, 500 Künstler und Theoretiker einen Festival-Monat lang zu klammern, fühlt sich plötzlich inmitten unzähliger Wahlplakate, die Graz an diesem Herbstwochenende wegen der Nationalratswahl verhüllen, sehr konkret an. «Die Natur ist einfach, die Natur seid ihr», hätte in aller Schlichtheit des Appells auch seinen Platz gefunden.
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Theater heute Dezember 2013
Rubrik: Festivals, Seite 48
von Anja Quickert
Für pathos- und patriotismusimmune Zeitgenossen ist «King Arthur» eine ziemliche Herausforderung. Gepusht von atmosphärischen Gesangseinlagen, konkurrieren der titelgebende britische Good Guy und der sächsische Bad Guy Oswald in John Drydens und Henry Purcells «Semiopera» nicht nur um Grund und Boden, sondern vor allem um eine blinde, blondgelockte Emmeline, die zu...
Altenburg/Gera, TPT
6. Preußler, Der Räuber Hotzenplotz
R. Christiane Müller
11. Becker/Stengele, Ayana Rabenschwester
R. Bernhard Stengele
Anklam/Zinnowitz, Vorpommersche Landesbühne
21. Kühn, Machos auf Eis
R. Birgit Lenz
Baden-Baden, Theater
6. Durang, Vaina und Sonia und Mascha und Spike (DE)
R. Stefan Huber
Bamberg, E.T.A.-Hoffmann-Theater
12. Gröning/Wehmeier,...
Glotzt nicht so romantisch!», hat Brecht seinen Prekariatsstücken als Aufforderung ans Publikum mitgegeben und es mit V-Effekten wie Brecht-Gardine oder Songs um die rührselige Identifikation gebracht. Wenn ein in der Regel gut verdienendes Publikum z.B. auf der Bühne der Münchner Kammerspiele das Leben der Anderen betrachtet, schleicht sich schnell der peinliche...