Die Lust und das Leid
Eine Uraufführung in Fortsetzungen: Erst die dritte Inszenierung bringt sie zum Abschluss. Zunächst die falsche Kombination (Bruno Ganz und Claus Peymann, das konnte nicht gut gehen, Abbruch der Proben). Dann der richtige Regisseur (Luc Bondy), aber in der fremden Sprache (Uraufführung auf Französisch in Paris), dann der richtige Ort (Berlin), aber der falsche Regisseur (Thomas Langhoff, deutschsprachige Erstaufführung), und nun der richtige Schauspieler (Bruno Ganz) – aber irgendetwas war auch falsch.
Diese kurze, aber verwickelte Aufführungsgeschichte zeigt die Attraktivität und die Schwierigkeit von Botho Strauß’ neuester Shakespeare-«Übermalung». In Paris geriet die Aufführung in die Phase der Rebellion der Migranten-Jugend der Vorstädte, in Berlin war sie ein Vorläufer der Debatte über die unmäßige Blutrünstigkeit des deutschen Stadttheaters im Gefolge des Falles Stadelmaier. Empörung und Zuschauerproteste waren an beiden Orten die Folge. Und auch die Bochumer Inszenierung scheint indirekt ein Opfer dieser Umstände zu sein. Zu den Skandalkaspern und Provokateuren vom Dienst will Elmar Goerden nun mal nicht gehören. So wird die Gewalt, die das Stück so nachdrücklich und ...
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