Das Theater bin ich
Achtung, das war gerade ein echter Theaterskandal. Tage-, nein wochenlange Aufregung, jeden Morgen neue Aufmacher und Kommentare, Reden und Gegenreden in den Feuilletons, plötzlich hatte jeder wieder eine Meinung. Und die Folgen sind noch gar nicht absehbar. Möglicherweise steht das gesamte deutschsprachige Regietheater zur Disposition. Sogar die «Bild»-Zeitung war engagiert dabei, obwohl sie sonst mit ihrer Theaterberichterstattung nicht gerade übertreibt: «Pickel im Kopf» der Regisseure befand Kolumnist F.J. Wagner.
Man wurde sogar von Freunden und Bekannten wieder auf den eigenen Beruf angesprochen: Sind Sie nicht auch Theaterkritiker, worum geht es da eigentlich?
Die Vorfälle am Abend des 16. Februar in der Schmidtstraße 12, einer Spielstätte des Schauspiel Frankfurt, dürfen inzwischen nach zahlreichen Interviews und Recherchen (siehe auch die Dokumentation auf den folgenden Seiten) als weitgehend aufgeklärt gelten. Dem Kritiker der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», Gerhard Stadelmaier, der die Premiere von Ionescos «Das große Massakerspiel» in einer Inszenierung von Sebastian Hartmann besuchte, wurde nach einigem Hin und Her der Spiralblock entrissen, ein Bühnenrequisit ...
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Die Texte des späten Beckett gelten als spröde und dem Theater schwer zugänglich. Die Prosa ist auf minimale, nicht mehr erzählend verbundene Sinneinheiten reduziert, während die Stücke Drama nur noch als Schwundstufe und selten den absurden Witz erkennen lassen, der «Godot» und «Endspiel» weltweit auf die Bühnen gebracht hat. Rein praktisch kommt dazu, dass man...
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Hassan ist sechzehn Jahre alt und lebt, wie viele Menschen ausländischer Herkunft, in Essen-Katernberg. Hassan ist in Essen geboren. Liebe, sagt er, ist für ihn das Wichtigste im Leben. Deshalb hat es ihm das Herz gebrochen, als seine Freundin Angelika ihm eines Tages per SMS die Beziehung aufkündigte. Seitdem findet Hassan: «Liebe ist nur ein Mord». Diesen Spruch...