Campo ist überall
Gent müffelt. In den engen Straßen lehnen reihenweise Abfallsäcke an den Häuserwänden. Mitten am Tag. Die Müllabfuhr streikt. Sieht auch nicht schön aus, das Innere nach außen gekehrt, in Plastik verpackt. Zum Glück ist es Ende Mai nicht heiß. Der Soundtrack dazu: Bohren, Schleifen, Klopfen, Rattern, in jeder Straße eine Baustelle. Eine schicke neue Straßenbahnstrecke wird wieder aufgerissen; hier ein Haus eingerüstet, dort eines. Die hübsche alte Fassade steht noch, drinnen wühlen Presslufthammer durchs Erdgeschoss.
Das werden wahrscheinlich noch mehr nette neue Lädchen, Restaurants und Kneipen. Wenn sie fertig sind, sehen sie schmuck aus, aber die Mieten im Zentrum werden inzwischen für Normalos unbezahlbar, erfährt man. In Gent ist es wie überall.
Dennoch, die Lebendigkeit, das irgendwie natürliche Miteinander von Alt und Neu wirkt sympathisch. Für seine Historie und früheren Reichtum ist die Stadt berühmt, vor allem dafür, dass eben vieles von dem Jahrhunderte alten Gemäuer noch steht, das sorgsam renoviert wurde und wird; dazu die mittelalterlichen Kunstschätze. Gut 250.000 Einwohner hat Gent, eine angesehene Universität und Kunstakademien. Viel Jungvolk radelt hier herum; ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Theater heute November 2015
Rubrik: Report, Seite 48
von Melanie Suchy
Mit der Frage, ob das Theater die Gesellschaft verändern kann, hält sich das Bonner Schauspiel nicht lange auf. In Bonn wird die Welt gerettet. Und das schon zum zweiten Mal. «Save the World II Climate Change» heißt das Festival in der Halle Beuel, der alten Jutespinnerei. «Art and Science» nennt sich der Versuch, der öffentlichkeitsfernen Wissenschaft etwas...
Was hat Paul McCarthy nicht alles schon gefickt: Bäume, Vieh, Fässer, Augenhöhlen, Pinocchio, das weiße Kaninchen, Marilyn Monroe. Und was hat er in den letzten 45 Jahren nicht schon alles mit Ketchup, Senf, Schokolade und anderen Dickflüssigkeiten beschmiert: Arafat, Santa Claus, Nixon, Schoine Damen, Seemänner und vor allem sich selbst. Und jetzt also James Dean,...
Hin und wieder kommt es vor, dass in alten Bibliotheken Partituren barocker Komponisten oder auf Dachböden Gemälde alter Meister gefunden werden. So etwas Ähnliches ist jetzt mit einem Stück des am 26. August 2005 verstorbenen Grazer Dramatikers Wolfgang Bauer geschehen. Bei den Vorbereitungen für eine Ausstellung über den steirischen Komponisten Franz Koringer...
