Aus vier mach zwei mach eins
Man kann die Geschichte kurz oder lang erzählen. In der Kurzform ist sie relativ einfach.
Mathias Brodkorb, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern, hat ein Gutachten zur Theaterstruktur in Auftrag gegeben und möchte auf dieser Grundlage das Theater Vorpommern mit Sitz in Greifswald und Stralsund und die Theater und Orchester Neubrandenburg/Neustrelitz fusionieren, was 102 Arbeitsplätze kosten und 5,8 Millionen Euro einsparen würde: Die Angebote werden weiter eingeschränkt, die künstlerische Ausstattung eingeschmolzen und besonders die Häuser in Neubrandenburg und Neustrelitz der künstlerischen Bedeutungslosigkeit anheimgegeben, da die großen Produktionen im Musik- und Sprechtheater nur noch in Stralsund und Greifswald stattfinden sollen.
Für die längere Version muss man ein wenig in die Geschichte zurückgehen. 1994 fusionierten die beiden Stadttheater in Greifswald und Stralsund (mit der Bühne in Putbus) zum Theater Vorpommern, das fortan nicht einen Träger hatte, sondern von den beiden Städten, den Landkreisen und dem Land Zuschüsse bekam. Viele Köche, viel Brei. 2001 folgten die Kammerspiele Neubrandenburg und das Theater Neustrelitz unter ...
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Theater heute August-September 2014
Rubrik: Magazin: Strukturdebatte, Seite 77
von Torben Ibs
30 Prozent», erzählt Günther Beelitz im Juni 2014. Dies sei der aktuellste Stand der Zuschauerauslastung im Großen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses, mit 750 Plätzen eines der größeren Sprechtheater der Bundesrepublik. Bei seiner Spielzeitpressekonferenz im Mai waren es noch 41 Prozent, aber die Talfahrt geht weiter. «Es war ein Himmelfahrtskommando, das zu...
Am reinen Toren Parzival hat Tankred Dorst einen Narren gefressen. Immer wieder hat er sich mit dem mittelalterlichen Anti-Helden beschäftigt, unter anderem in «Merlin» und der Erzählung «Der nackte Mann». 1987 schließlich hat Dorst für eine Robert-Wilson-Inszenierung am Thalia Theater ein «Parzival»-Szenarium geliefert, das «nicht als festgefügtes Stück, sondern...
Dass man seine eigene Beerdigung nicht miterleben muss, scheint angesichts Thomas Melles «Nicht nichts» ein großer Glücksfall. Der Trauergemeinschaft, die sich in Maria Viktoria Linkes Inszenierung am bühnenfüllenden Grab der Dramatikerin Carolyn Gratzky zusammengefunden hat, begegnet man lieber tot. Statt Trauer verbindet sie nichts als das Schwarz ihrer...
