An der Front des Patriarchats
Willkommen im post-patriachalen Salon in der Studio.Box des Theaters Erfurt. Hier ist der Generalintendant gerade beurlaubt, weil er bei sexuellen Übergriffen wohl nicht so genau hingeschaut hat, und hier hat die AfD 47 Prozent bei der letzten Bundestagswahl einfahren können – inklusive Direktmandat. Genau das richtige Umfeld, um den Patriarchat und seinen Repräsentat:innen mal genüsslich den Stinkefinger zu zeigen. Wobei das mit dem Genuss hier durchaus ernst gemeint ist.
Der Theaterraum ist nämlich tatsächlich ein kleiner Salon mit Bar, gemütlichen Sofas, DJ:ane samt Mischpult, und vor allem Reifröcken. Von der Decke hängen ein gefühltes Dutzend, und wer möchte, kann sich auch selbst in Schale werfen, die Opernwerkstätten haben extra ein paar extravagante Kopfbedeckungen bereitgestellt. In der Mitte lädt eine rund-längliche Bühne zum performen. Klingt queer und ist es auch.
Carina S. Clay, Christian Müller, Esther Falk und Ida Liliom vom Citizen.KANE.Kollektiv aus Stuttgart möchten mit diesem «House of Crio -line», das im Rahmen der Neuland-Reihe des Theaters Erfurts zu sehen war, Geschlechterrollen aus den letzten 300 Jahren westlicher Zivi -lisationsgeschichte hinterfragen. ...
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Theater heute Oktober 2025
Rubrik: Magazin, Seite 68
von Torben Ibs
Personen
Volker
Gieselher
Gunter
Hagen
Siegfried
Kriemhild
Brunhild
Ein Mann in einem grauen Anzug / Der Drache
Ein junger Mann vom Bahngleis / Das Schwert
Eine Frau / Ladenbesitzerin / Das Gold
Eine junge Frau / Das Blatt
Eine andere Frau / Der Wald
Die Brüder Fasolt und Regnir
Ein Mann / Ein Rabe
Eine junge Frau / Die Nebelkappe
Eine Frau / Die Geige
Ein junger...
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Die Macht der poetischen Sprache. Seit Schahrasads Stunt in den «Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht» gehört es zu den Aufgaben der Kunst, und nicht zu den geringsten, der Macht der Mächtigen die Macht der Fiktion entgegenzusetzen, um diese so im Idealfall zu bändigen. Was könnte die Macht der Mächtigen, übertragen auf ein Bühnenbild, mächtiger veranschaulichen...