Wissen in Bewegung
heißt das Motto auf dem Tanzkongress in Berlin vom 20. bis zum 23. April. Theorie und Praxis wollen sich nah kommen. In kaum einer anderen Kunstform scheint dieses Bedürfnis größer zu sein. Und notwendiger. Es müssen Nährstoffe für eine Annäherung her. Zwischen Tänzer und Tanzprofessorin. Hier theoretisiert die Akademie die Wahrnehmung von Bewegung. Dort greift die Tanzausbildung nach ihrem intellektuellen Horizont. Nicht nur aus Bildungshunger. Auch, um politisches Gewicht zu erhalten.
Dafür ist der April ein Wonnemonat: Nach dem Tanzplan Deutschland hatte sich ein paar Tage später die Ständige Konferenz Tanz gegründet und soll nun die Speerspitze der politischen Vorwärtsverteidigung der Tanzkunst werden. Macht macht mobil. Die Konferenzler werden auch auf dem Tanzkongress in Erscheinung treten, als Senatoren. Nie gab es so viel Lobby für den Tanz, so viel, dass wir versucht haben, da mal durchzublicken. Auf Seite 16.
Pädagogen und Akademiker stellen nun eine Art Bildungsbürgerschaft des Tanzes dar. Das Volk sind die Praktiker, Choreografen und Tänzer. Sie betreiben die ökonomische Feldarbeit, auch wenn viele ihre Kunst fast nur noch nebenerwerbsmäßig ausüben. Hauptamtlich wird ...
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Der Querkopf ist ein Charakterkopf. In Westdeutschland wäre er ein Querulant. In Ostdeutschland bewundert man ihn. Heimlich. Offen sagt keiner, dass Jo Fabian und seine denkstirnigen Thesen zum «Spektralsurrealismus» tolles Renitententum darstellen. Auf dem Berliner Tanzkongress wird er bei Hannah Hurtzig am 20. April vis-à-vis eines einzelnen Zuhörers die Kunst...
Jahrzehntelang gab es nur eine Art Walzer zu tanzen: mit schwungvollen Drehungen links oder rechts herum. Jetzt hat Martin Schläpfer für seine Strauß-Choreografie «Marsch, Walzer, Polka» zum Auftakt eines Dreiteilers in Mainz eine neue Art des Walzertanzens erfunden. Den musikalischen Tempi setzt die Choreografie ihre eigene Geschwindigkeit entgegen, ohne den...
2001. Don DeLillo veröffentlicht in New York seinen Roman «The Body Artist». Es ist die Geschichte der Avantgarde-Künstlerin Lauren Hartke. Zurückgezogen in einem einsamen Landhaus versucht sie, den Selbstmord ihres Ehemanns zu verwinden. Trotz ihres Bedürfnisses nach Einsamkeit nimmt sie sich eines Obdachlosen mit autistischen Zügen an, der sich im Haus...