streit of spring
Zumindest was den choreografischen Teil betrifft, war es eine runde Sache: Paris feierte den hundertsten Geburtstag von «Le sacre du printemps», und für Tamara, die heute 93-jährige Tochter des Uraufführungschoreografen Vaslav Nijinsky, wurde dieser 29. Mai 2013 ein besonderes Fest. Die Dame, die in den USA lebt, wohnte zum ersten Mal überhaupt einer «Sacre»-Präsentation bei, und das auch noch am Ort der historischen Premiere von 1913, dem Théâtre des Champs-Elysées.
Da sah sie nun, dargeboten vom Mariinsky-Ballett aus Sankt Petersburg, das Werk ihres Vaters in der 1987 erstmals gezeigten Rekonstruktion von Millicent Hodson und Kenneth Archer, und gleich danach die brandneue Jubiläums-Choreografie von Sasha Waltz (siehe tanz 5/13). Anschließend empfing sie aus den Händen von Kulturministerin Aurélie Filippetti den Verdienstorden «Commandeur de l’ordre des Arts et des Lettres». Das allerdings gehörte bereits zu den unterschwelligen Misstönen des Abends. Protokollarisch ist die Verleihung ein Unding. Denn Nijinsky übersprang damit die minderen Ränge von «Chevalier» und «Officier» und erklomm auf Anhieb die höchste Stufe. Das ließ den Verdacht keimen, die Auszeichnung könnte auch als ...
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Tanz August/September 2013
Rubrik: menschen, Seite 24
von Thomas Hahn
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