pure körper: dieter blum

der Werbe- und Tanzfotograf, hat sich gerade von einem beträchtlichen Teil seiner Werke getrennt. Seine Arbeiten sind Publikumsmagneten: Allein die 2003 in Sankt Petersburg gezeigte Schau «Körperkathedralen» zog damals über 300 000 Besucher an. Elf Bildbände hat Blum bisher mit seinen Aufnahmen bestückt, nun wandern die Originale in die Obhut der Berliner Kunst-bibliothek.

 

Herr Blum, welche Gründe haben Sie dazu bewogen, Ihre Tanzbilder der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin anzuvertrauen?

Ich habe über 20 Jahre lang Tanz fotografiert und fast alle wichtigen Kompanien der Welt gesehen. Viele Tänzer waren bei mir im Atelier, und ich habe sie so fotografiert, wie Gott sie schuf. Jedes überflüssige Kleidungsstück hätte mich gestört, weil ich der Auffassung bin, dass Tänzer begnadete Körper haben. Die tägliche körperliche Arbeit, die sie leisten, ist eigentlich unmenschlich. Mein hoher Anspruch an Qualität kam ihnen sehr entgegen. Am Ende zählt allein die Ästhetik, auch die der fertigen Fotografie. Ich habe großes Vertrauen in die Kunstbibliothek und deren Leiterin Adelheid Rasche, dass sie meine Bilder nicht nur gut verwalten, sondern auch mit ihnen arbeiten werden – ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Januar 2013
Rubrik: medien, Seite 60
von Franziska Buhre

Weitere Beiträge
tanz ex cathedra

Gabriele Brandstetter ist nicht etwa die Königin der Tanzwissenschaft, sie ist ihre Kanzlerin. Sie sucht den Kontakt zum Volk und spricht nicht vom akademischen Thron herab. Mit dem Berliner Staatsballett hat die Professorin für Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin soeben die volkshochschulähnliche «Ballettuniversität» gegründet – eine Art...

highlights

on tour_________

australian dance theatre

In Europa reißen sich die Spielstätten um seine Gastspiele, daheim aber  bezahlt das Australian Dance Theatre für Auftritte selbst und trägt alle finanziellen Risiken. Vor zwei Jahren wurde der Leiter der Kompanie, Garry Stewart, in das Nachschlagewerk der «Fifty Contemporary Choreographers» aufgenommen. Dass er diese Ehre...

trier: sven grützmacher «das narrenschiff»

Wer macht sich schon gern zum Narren? René Klötzer spielt zwar einen, aber von «Liebe», «Geborgenheit», «Salafisten» oder «Analverkehr» handelt das Stück noch lange nicht, wiewohl diese sich als Stichworte auf einem Flipchart an der Bühnenrampe wiederfinden. Sie werden von ihm ebenso schnell überblättert wie vergessen. Erst ein Thema wie «Träumer» lässt den...