München
Es gibt einen einstimmigen, parteiübergreifenden Stadtratsbeschluss. Jetzt ist Geld da, viel Geld: 50 bis 70 Millionen für den Ausbau, 2,3 Millionen Euro Jahresetat, 29 neue Stellen. Münchens Kulturreferent Hans-Georg Küppers (SPD) hat eine schöne Definition parat für das, was er «Kreativpark» nennt, und wo im Jahr 2020 zwei tipptopp sanierte Hallen, genannt Jutier- und Tonnenhalle, stehen sollen: mit Werkstätten und zwei Spielorten darin, die 600 beziehungsweise 120 Zuschauer fassen.
«Das wird keine Pommesbude, wir wuppen hier ein richtig großes Ding, das für die Zukunft der Münchner Kultur von großer Bedeutung ist», sagt Küppers. Er wird München nach zwei (oder vielleicht doch drei?) Amtsperioden ein Projekt hinterlassen, das nicht nur die Stadt verändern, sondern als Zukunftsmodell für die Integration urbaner Kultur in ein neues Stadtviertel dienen könnte – ein Quartier, in dem gelebt und gearbeitet wird.
Das große Ding inmitten von 900 neuen Wohnungen, Geschäften, Restaurants und einem riesigen Glasquader, wo 44 Start-up-Unternehmen ihre Projekte austüfteln, kommt auch und vor allem der Münchner freien Szene zugute. Das einst heftig herbeigesehnte Tanzhaus ...
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Tanz Januar 2017
Rubrik: Neue Serie: Freie Szene, Seite 64
von Eva-Elisabeth Fischer
Eine kleine Freiheit gefällig? Ein wenig erotische Fantasie? Pascal Beugré-Tellier aus Paris ist Tänzer bei Abou Lagraa. Und er ist Filmemacher. In «Evasion» ist er das Objekt weiblicher Fantasie. Diane Fardoun tanzt ihr Begehren, nachdem sie aus dem Fenster den einsamen Nachbarn sah, der sie in ihrem Schlafzimmer und bald auch in einem Kalksteinbruch verführt...
Die Frau hat sich einen Löwen über die Schultern geworfen. Sein Schweif baumelt auf der einen Seite ihrer Beine herab, auf der anderen Seite hängt sein Kopf schräg herunter und wippt ganz leicht im Takt ihrer Schritte. Aus den Hüften einer anderen Schönen wachsen Hunderte von zitternden Papierstreifen, wie Schilfgras. Vom Dekolleté einer Dritten fallen...
Sie war «solide, erdverbunden, aus schwerem Lehm, nicht aus Glas». Kein Wunder, dass sie lange Zeit nur «Die Schwester des Tänzers» war, wie der Roman von Eva Stachniak in der deutschen Übersetzung heißt. Der englische Originaltitel lautet mit mindestens ebenso großer Berechtigung «The Chosen One», denn Vaslav Nijinsky hatte Bronislava Nijinska als Opfer in...