monte carlo: «Amore»
Wie ihre Vorgängerinnen aus dem Zarenreich darf die berühmte Bolshoi-Ballerina Svetlana Zakharova auf der Bühne ihres Theater in regelmäßigen Abständen Vorstellungen geben, deren Erlöse ihr zufließen. Das läuft stets nach dem Muster: Zakharova findet einen Choreografen, ihre Produzenten kümmern sich um den Rest. Jede dieser Produktionen geht ein gewisses künstlerisches Risiko ein und ist dennoch ein gutes Geschäft. So verhält es sich auch mit «Amore».
Der Abend besteht aus drei einaktigen Balletten über die Liebe.
Zakharova exzelliert noch immer in virtuosen Partien, aber herausragend ist sie in lyrischen Rollen. Das scheint sie auch zu wissen. «Amore», zwei Wochen vor der Moskauer Premiere im italienischen Modena uraufgeführt, ist in der Hauptsache von Dante inspiriert. Der erste Teil, «Francesca da Rimini» zu Tschaikowskys gleichnamiger Sinfonischer Dichtung, sieht sehr dramatisch aus – und nimmt so den Faden auf, den der Choreograf Mikhail Fokine 1915 mit Lubov Egorova in der Titelrolle gesponnen hat. Sein heutiger Kollege Yuri Possokhov versteht sich darauf, menschliche Beziehungen leidenschaftlich und detailliert auszugestalten, bis dahin, dass Francesca mit ...
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Tanz Juli 2016
Rubrik: kalender und kritik, Seite 46
von Leila Guchmazova
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