Der Lehrer: Juan Carlos Lérida
Was sagen Sie Ihren Schülern in all Ihren Kursen? Öffnet die Augen. Ihr müsst schauen, riechen, schmecken, hören und fühlen. Und das vertikal, seitlich, frontal, im Kreis und im Zentrum. Das sind für mich die Grundlagen der Bewegung, und davon ausgehend sage ich ihnen immer wieder: Öffnet die Augen. Ich habe festgestellt, dass es dafür noch wenig Bewusstsein gibt. Ich sage auch: Spreizt die Zehen im Schuh, füllt ihn mit euren Füßen aus.
Also Flamenco-Unterricht der anderen Art? Sicher, und noch etwas kommt dazu: Um den Zwölfer-Rhythmus des Flamenco wirklich zu verstehen, muss man ihn atmen können. Wichtig: das Ausatmen, um jeden Bewegungszyklus zu beenden. Ausatmen heißt, die Rippen zu entspannen und loszulassen.
Wodurch unterscheidet sich Ihr Unterricht von dem anderer Lehrer? Ich unterrichte nicht hierarchisch, indem ich vorne stehe und die Schüler meine Choreografien nachmachen, wie das üblich ist. Ich arbeite sehr viel mit dem Körper, denn wenn man versteht, wie ein Körper sich bewegt, wie er funktioniert, kopiert man nicht eine Choreo-grafie, so wie sonst. Normalerweise wird die Bewegung der Hände oder Füße nachgeahmt, werden Schritte kopiert, man beobachtet aber nie den ...
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Tanz Juli 2016
Rubrik: praxis, Seite 74
von Susanne Zellinger
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fortbildungen
MAS Dance/Performing Arts (60 ECTS), Universität Bern
Der neue berufsbegleitende Master of Advanced Studies ist modular aufgebaut: Drei CAS Studiengänge (Vermittlung, Performative Künste, Kulturmanagement) und drei Mastermodule führen zum MAS-Abschluss. Start: September 2016; Mehr Informationen: www.theaterwissenschaft.unibe.ch/weiterbildung
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Um aus dem Rahmen zu fallen, muss man erst einmal einen haben. Sidi Larbi Cherkaoui, seit fast einem Jahr als Direktor des Ballet Vlaanderen im Amt, schafft das scheinbar spielerisch. Dreimal «Ravel», das heißt bei ihm: drei Choreografen-Generationen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Klangmagier und Musikimpressionisten Maurice Ravel eingelassen haben....