mannheim: «midnight»
Man nehme Mozarts Klavierkonzert Nr. 27, KV 595, und ersetze das Klavier durch einen Tänzer, Frank Willens. Man tausche die Streicher gegen Bühnenscheinwerfer aus, gesteuert von Scott Bolman. Wo sonst die Bläser zum Einsatz kommen, platzierte man Videoprojektionen von Thilo Schmidt. Noch liegt Frank Willens still auf dem Rücken, denn das Klavier ist bei Mozart erst nach einer Exposition zu hören.
Willens, gekleidet als weißer Cowboy, ist das schweigende Klavier in einem unhörbaren Klavierkonzert, zu dem sich bald noch zwei unhörbare Konzertarien von Wolfgang Amadeus Mozart gesellen sollen.
Mit auf der Bühne steht Ivan Cheng im lilafarbenen Samtkostüm. Dieser australische Performer sei Experte für «interdisziplinäre Übersetzungsprozesse». Nun, er schaut an die Decke, wo eine Kamera seinen Blick aufzeichnet. Später wird man genau diese Sequenz auf der Leinwand sehen. Es gibt somit echte und es gibt gespiegelte Performer, die Bewegungen vollführen, die, in der Vergangenheit aufgenommen, in der Gegenwart wiederholt werden.
Zu Cheng und Willens gesellt sich Lynsey Peisinger in knallrotem Lackkleid und blonder Perücke. Peisinger, Choreografin in New York und langjährige Assistentin ...
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Tanz Juli 2016
Rubrik: kalender und kritik, Seite 38
von Arnd Wesemann
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