Serie Master-Macher: Gregor Seyffert
Mitten im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg. Vor strahlend blauem Sommerhimmel zeichnet sich mit konzentriertem Schwung der weiße Neubau der Staatlichen Ballettschule Berlin ab. Leichtigkeit und Präsenz verkörpern auch die Bewegungen von sechs angehenden Bühnentänzerinnen. In einem der insgesamt neun lichtdurchfluteten Großraumstudios bereiten sie das in Kürze anstehende Examen vor. Harte Arbeit. Die gesamte Bandbreite musikalischer Tempi muss dazu in die Sprache des Balletts übersetzt werden.
Heike Keller, ehemalige Solistin der Komischen Oper Berlin, unterstützt die bunt gemischte Gruppe dabei. Geduldig und wenn nötig streng führt sie ihre «Frauen» durch Adagios und Allegros, ermuntert sie zu noch mehr Ausdruckskraft. Ein Stockwerk tiefer proben die angehenden Absolventen. Auch diese Klasse ist international besetzt. Olaf Höfer, seit 30 Jahren Dozent an der Schule, feilt mit ihnen an kraftvollen Sprüngen und Touren. Wie die jungen Männer sich beinahe fliegend durch den Raum bewegen, ist faszinierend. Man möchte glatt Mann sein im Ballett.
Gregor Seyffert ist so ein Mann. Er hat an dieser Schule Geschichte geschrieben und schreibt sie noch. Zu DDR-Zeiten war er selbst hier ...
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Tanz Juli 2016
Rubrik: praxis, Seite 72
von Christine Matschke
Vaslav Nijinskys zügellose «Sacre»-Uraufführung in Paris, Isadora Duncans unverblümte Liebesaffären und skurriler Tod: Die Tanzgeschichte ist reich an skandalträchtigen Ereignissen und berühmt-berüchtigten Persönlichkeiten. Eine Kompanie jedoch kann sich mehr als andere das Etikett «verrucht» anheften: das New Yorker Ensemble Les Ballets Trockadero de Monte Carlo.
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