Hamburg
Über dem Graben liegt eine kreisrunde Scheibe, und das Orchester sitzt auf der Bühne. Ein junger Mann in Weiß kommt aus dem Zuschauerraum dazu, tippt zögernd auf die leere Spielfläche, als wäre es brüchiges Eis.
Allmählich erobert er sich seine Bühne, andere junge Männer in cremefarbenen zeremoniellen Röcken (gestaltet von Albert Kriemler) gesellen sich zu ihm – fertig zum Spiel! Dann tritt der Dirigent Kent Nagano auf (tanz 7/16), Verbeugung, Beifall, los!
In der «Einleitung» entfesselt sich ein wilder Tanz – die Jungs wissen noch nicht, wohin mit ihrer Kraft: Die Anklänge an «Sacre du printemps», auch musikalisch, sind kein Zufall. Am Ende bauen sie eine Pyramide, der Oberste lässt sich nach hinten fallen und wird aufgefangen, ein – stets leicht variiertes – Leitmotiv des Abends. Im «Liebesgesang 1» zele-brieren Hélène Bouchet und Carsten Jung einen langsamen, stilisierten Liebesakt von ungeheurer Intensität. Der Jüngling hat im Orchester neben den Ondes Martenot – elektronisches Lieblingsinstrument des Komponisten Olivier Messiaen – auf dem Boden Platz genommen und schaut zu.
John Neumeiers sinfonische Ballette nach Gustav Mahler zeichnen sich dadurch aus, dass sie weder die ...
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Tanz Oktober 2016
Rubrik: Kalender und Kritik, Seite 31
von Bernd Feuchtner
fortbildungen
«Creating Dance in Art and Education – Tanzpädagogik und Choreografie»
Im Februar 2017 beginnt die berufsbegleitende Weiterbildung mit Hochschulzertifikat am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin. Tänzerinnen und Tänzer sowie Menschen mit fundierter Bewegungserfahrung haben die Möglichkeit, innerhalb von zwölf Monaten Fähigkeiten,...
Bad Soden
Ballettschule Ulrike Niederreiter
Ballettschule Ulrike Niederreiter
Dipl. Ballettpädag. Ballett/Jazz/Modern/Charakter/tänzerische Früherziehung. Ausbildung bis zur Akademiereife. Ballettmärchen.
An der Trinkhalle 2B, D-65812 Bad Soden/Ts., Tel. +49-6196-228 49 www.ballett-badsoden.de
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Minimal Art ist nicht tot. Minimal Art macht weiter. Von Lisbeth Gruwez gibt es ein Meisterwerk dieses Genres, «AH/HA», das genauso beginnt wie dieser «Relative Collider» von Liz Santoro und Pierre Godard. Bei Gruwez wippt am Anfang nur das rechte Knie zum Knarzen einer Sprungfedermatratze. Aus diesem Wenigen folgen Wunder (tanz 10/14). Liz Santoros Gesellenstück...
