Freie Szene Dresden

Alles so schön gemütlich hier: Die freie Tanzszene Dresdens ist überschaubar, aber keineswegs betulich. Ganz im Gegenteil. Hier werden die Ärmel hochgekrempelt, um Strukturen zu schaffen.

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Dresden hat mehr zu bieten als sandsteinernen Barock und die kruden «Montagsspaziergänge» der AfD samt Sympathisanten. Elbflorenz ist kulturell attraktiv und im Heute angekommen, trotz manch ewigges-triger Propaganda. Die freie Tanzszene der Stadt lebt, auch mit einer reichen Tradition. Der Name Mary Wigman (1886 – 1973) hat nach wie vor Klang weit über die Region hinaus und steht direkt neben dem ihrer Schülerin Gret Palucca (1902 – 1993).

Die Palucca Hochschule für Tanz, einzige selbstständige ihrer Art hierzulande, hat einen derart guten Ruf, dass mehr als die Hälfte der Studenten inzwischen aus dem Ausland kommt.

Dass sich jetzt ein Verein den Namen Mary Wigman auf die Fahne geschrieben hat, ist weder Vergangenheitsdünkel noch Heroisierung einer herausragenden Persönlichkeit der Tanzgeschichte. Nicht Wigman selbst steht für den Verein «Villa Wigman für TANZ e. V.» im Vordergrund, sondern die ehemalige Wirkungsstätte der Doyenne des Ausdruckstanzes in der Äußeren Neustadt. Noch bis vor wenigen Jahren war das Haus unter dem Namen «kleine szene» bekannt und diente tatsächlich auch als Aufführungsort für zeitgenössischen Tanz. So fand hier bis 2007 jährlich der «TANZherbst» statt, ...

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Tanz April 2017
Rubrik: Serie: Freie Szene, Seite 60
von Rico Stehfest

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